Wandel

Michael Jackson betonte immer wieder, ein stolzer Afro-Amerikaner zu sein:
“Ich kenne meine Rasse. Ich brauche bloß in den Spiegel zu blicken, und ich weiß, ich bin schwarz.“

Jackson sagt, er leide an Vitiligo. Die Hautkrankheit beginnt mit kleinen Flecken und zerstört die Pigmente. Michael Jackson`s Make Up Verantwortliche Karen Faye erinnert sich: “Zu Beginn wollte ich die helleren Flecken dem dunkleren Teil der Haut angleichen, doch dann breiteten sich diese mehr und mehr aus und wir mussten es umgekehrt machen und die dunklen Stellen den helleren angleichen, da die hellen Flecken immer mehr wurden. Sein ganzer Körper musste mit Make up bedeckt sein.”

Der Obduktionsbericht erwähnt die Diagnose Vitiligo mehrmals. Um zwei Auszüge gross zu sehen, auf die Bilder klicken:

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Obwohl bereits vor Michael Jackson’s Tod vieles offensichtlich auf die Krankheit hindeutet und auch er sich dazu äusserte, wird es von den weissen Medien grösstenteils ignoriert – Rassismuss? Möglich ist es, denn auch anderen schwarzen Künstlern ging es ähnlich. Als Michael 2002 während seinem Streit mit Sony gegen Rassismus in der Musikindustrie vorging, wies er auf einige traurig Tatsachen hin. Hier seine Rede vom Juli 2002: MJ in Harlem 2002

Doch nicht nur obige Überzeugung war und ist Michael Jackson ein Anliegen in seinem Schaffen, genau so wichtig ist ihm, sich für das natürliche und faire Zusammenleben verschiedener Rassen und Religionen zu engagieren. Dass Michael Jackson an Vitiligo leidet, darauf deuten nicht nur Missgeschicke beim Make up. Wer hat sich nicht schon gewundert, wieso Michael immer öfters mit einem Regenschirm umher geht, wenn die Sonne scheint…

Viele behaupten auch, dass Michael seine Hautfarbe verachte. Bei näherem Überlegen eines der lächerlichsten Gerüchte überhaupt. Schauen wir was Michael schon alles getan hat für andere schwarze Künstler. Er hat Türen geöffnet, einigen zum Erfolg verholfen, und setzte sich für die Bildung Afroamerikanischer Kinder ein. Zuletzt kämpfte Michael Mitte 2002 in vorderster Front der „Recording Artists Coalition“ gegen Rassismus in der Musikindustrie.

Schauen wir mit wem Michael hauptsächlich seine musikalischen Projekte verwirklicht. Sehen wir uns seine Tänzer an, Gastauftritte in seinen Videos, seine Songtexte… Es ist absurd, dass Michael Jackson seine eigene Rasse verachten soll.

Trotz ständigem Make up gibt es Fotos, auf denen die Hautkrankheit Vitiligo deutlich zu sehen ist. Das nachfolgende Bild ist von 1996 in Moskau. Flecken seiner ursprünglichen Hautfarbe, beim Ohr und am Hals, wurden nicht überschminkt. (jackson.ch hat davon Videoaufnahmen) Es gibt diverse weitere ähnliche Fotos, auf denen seine ursprüngliche Hautfarbe zu sehen ist.

Bereits als 21-Jähriger war er gegenüber dem Jet Magazin überzeugt: “Ich dachte schon immer, dass Schwarze, als Künstler, die talentiertere Rasse auf der Erde sind. Aber als ich nach Afrika ging, war ich mehr denn je davon überzeugt. Ich möchte nicht, dass Schwarze jemals vergessen, dass dies ist, von wo wir kommen und woher unsere Musik kommt. Und falls wir vergessen, würde sie (die schwarze Geschichte) wirklich verloren gehen. Ich möchte, dass wir uns erinnern.”

1984 äussertse sich Michael einmal folgendermassen in einem Interview: „Was ich am meisten verabscheue, ist Ignoranz. In den USA drückt Ignoranz sich durch Rassismus aus. Ich bin voll und ganz dagegen. Ich versuche, diese Message in meinen Texten, Songs und Choreografien auszudrücken. Stevie Wonder und ich stimmen in diesem Punkt völlig überein. Aus diesem Grund gefällt mir sein Album „Songs In The Key Of Life“ so gut. Auf diesem Album gibt es einen Song mit dem Titel „Black Man“. Ich bin in die Luft gesprungen, als ich den Titel gehört habe: der Song zeigt auf, was Schwarze und andere Rassen bewirkt haben und beschreibt die Harmonie zwischen ihnen…“
In seiner Rede anlässlich der Bambi-Awards 2002 in Berlin, liess er das Publikum nachdenken:
„Wir sind Deutsche, wir sind Armenier, Franzosen, Italiener, Russen, Amerikaner, Asiaten, Afrikaner und wir gehören vielen anderen Nationalitäten an. Wir sind Christen, Juden, Moslems, Hindus. Wir sind schwarz, wir sind weiß. Wir sind eine Gemeinschaft von so vielen Unterschieden, so komplex, und doch so einfach: Wir brauchen keine Kriege!“

Aus dem Oprah Winfrey Interview 1993:
Winfrey :“…Ja, und einige Leute verdienen ihr Geld damit. Gut. Vor Kurzem gab es eine neue Geschichte und einer deiner Anwälte hat dazu eine Pressekonferenz abgehalten. Die Geschichte, dass du wolltest, dass ein kleiner weisser Junge dich in einem Werbefilm für Pepsi spielen sollte.“
(Michael seufzt) „Das ist einfach Blödsinn, das ist die lächerlichste, schrecklichste Geschichte, die ich je gehört habe. Das ist verrückt. Zuerst einmal ist das ja mein Gesicht als Kind in dem Werbefilm. Mit mir, als ich also noch klein war. Warum sollte ich denn wollen, dass mich ein weisses Kind spielt? Ich bin ein schwarzer Amerikaner. Ich bin stolz ein schwarzer Amerikaner zu sein. Ich bin stolz auf meine Rasse, ich bin stolz darauf, wer ich bin. Ich trage sehr viel Stolz und Würde in mir. Das ist als sollte ein Orientaler dich als Kind spielen, hat das denn überhaupt Sinn? Ergibt das einen Sinn? Also Leute, hört doch bitte auf, diese schrecklichen Geschichten zu glauben.“

Michael glaubt an eine rassistische Verschwörung seitens der Medien. 2002 forderte er das Publikum während einer Rede auf, sich einmal zurückzuerinnern als er begann alle Rekorde zu brechen…

Oder in einem live-Radio-Interview im Dezember 2001 ging Michael Beispielsweise auch darauf ein:
„Ich bin stolz auf meine Herkunft. Ich bin stolz darauf, ich bin stolz schwarz zu sein… ich fühle mich geehrt schwarz zu sein und ich hoffe nur, dass sie eines Tages fair sein werden und mich so darstellen werden, wie ich wirklich bin. Einfach ein liebender und friedvoller Mann, der wunderbare noch nie dagewesene Unterhaltung und Lieder und Musik und Filme macht für diese Welt. Weisst du, das ist alles was ich tun will. Ich bin keine Bedrohung, ich will nur das tun. Das ist alles was ich tun will. Ich will der Welt Freude bringen!“

Michael selbst sagte immer wieder, dass er ein stolzer schwarzer Amerikaner sei – offensichtlich fühlte er sich jeweils sehr verletzt, wenn er darauf angesprochen wird, dass er ein Weisser sein wolle: „Über Nacht nannten sie mich einen Freak, sie erklärten mich für homosexuell, sie nannten mich einen Kinderschänder, sie sagten, ich versuchte, meine Haut zu bleichen. Sie taten alles, um das Publikum gegen mich aufzubringen. Das ist ein totales Komplott, das müsst ihr wissen.
Ich kenne meine Rasse. Ich brauche bloß in den Spiegel zu blicken, und ich weiß, ich bin schwarz.“

Michael Jackson spricht über seine Hautkrankheit

Lange gab Michael keine Interviews und blieb ein Rätsel für die ganze Welt. Zusehend wurde Michael ab ca. 1984 immer heller und trug immer dickeres Make-up. da er nie auf diese Dinge einging, entstanden natürlich als logische Folge unzählige Gerüchte. 1993 räumte er erstmals mit diversen Gerüchten über ihn auf, als er in seinem ersten Fernsehinterview seit Jahren mit Oprah Winfrey live vor laufenden Kameras sprach. Hier ein weiterer Auszug:

Winfrey: „Gut Michael, dann kommen wir doch zu dem, was man am meisten über dich diskutiert. Es geht dabei um den Umstand, dass deine Hautfarbe offensichtlich anders aussieht als damals, als du jünger warst. Darüber hat es nun sehr viele Spekulationen und Kontroversen gegeben, ob du deine Haut bleichst oder ob deine Haut heller ist. Oder ist deine Hautfarbe heller, weil du nicht gerne ein schwarzer bist?“
„Zuerst einmal folgendes: Soweit ich weiss ist eine bleichende Haut nicht möglich. Ich habe so etwas noch nie gesehen, ich weiss nicht was das ist.“
Winfrey: „Ja, da gingen doch so Geschichten um, nach denen du dich dauernd bleichst und anscheinen hast du so 300000 Gallonen an Mittelchemien herumstehen.“
„So, die Lage ist folgendermassen: ich leide an einer Hautfunktionsstörung, dabei wird die Pigmentierung der Haut zerstört und ich kann nichts dagegen machen. So und mir tut es einfach weh, wenn Leute sich Geschichten ausdenken, in denen so etwas vorkommt. Das ist ein Problem für mich, ich habe keinen Einfluss darauf. Aber was ist mit den Millionen Menschen, die sich in die Sonne setzen um dunkler zu werden, eine dunklere Hautfarbe zu bekommen, als sie es im Augenblick haben, darüber spricht niemand.“
„Wann hat das denn angefangen, wann hat sich deine Hautfarbe zu verändern begonnen?“
„Ja, das war irgendwann nach Thriller, um die Zeit herum.“
„Und was hast du da gedacht?“
„Das liegt in meiner Familie, mein Vater, es käme von seiner Seite. Ich habe keinen Einfluss darauf. Ich verstehe es nicht. Es macht mich sehr traurig… ich will jetzt aber gar nicht mit meiner Krankengeschichte anfangen. Das ist ja meine Privatsache, aber so liegen die Dinge nun einmal, also sollten die Leute auch damit aufhören.“
„Gut, dann wollen wir das einmal festhalten: du nimmst nichts um deine Hautfarbe zu verändern…“
„Mein Gott, nein.“
„Du hast nicht bewusst…“
„Nein, Nein wir versuchen das unter Kontrolle zu halten, durch schminken, denn die Flecken auf meinem Gesicht werden dadurch kaschiert. Aber das ist eigenartig, weshalb ist das so wichtig? Für mich ist das nicht wichtig. …ich bin ein grosser Kunsliebhaber, ich liebe Michelangelo, wenn ich bloss die Gelegenheit hätte, mit ihm zu sprechen. Als ich über ihn gelesen hatte, wollte ich wissen, was ihn inspiriert hatte, wer er war, wie wurde er so, was war die Anatomie seiner handwerklichen Kunst. Mir geht es nicht darum mit wem er gestern Abend ausgegangen ist oder weshalb er sich so lange in die Sonne setzte… das sind die Dinge die mir wichtig sind.“

Angeblich wollte sich Michael dazu nicht äussern, da es ihm peinlich sei. Seine Ängste, dass man sich jetzt über ihn lustig machen werde, erwiesen sich aber als unbegründet.
Seine jüngste Schwester, Janet Jackson, sagte 1993 in einem Interview mit Bravo auf die Frage, ob Michael`s Beauptungen über seine Hautkrankheit stimmen: „Ja, ich wusste davon, habe aber auf Michaels ausdrücklichen Wunsch hin nie darüber gesprochen. Jetzt hat er es selbst getan – und man konnte sehen, wie schwer ihm das fiel. Er hat fast geweint.“
Auf die Frage, ob sie Angst habe, diese Krankheit eines Tages auch zu bekommen, meinte sie: „Ja, sicher. Bisher ist ausser Michael aber niemand von uns betroffen. Trotzdem kann es jederzeit passieren.“

In einem Interview 1995 deutete Michael die Krankheit ebenfalls an als er auf die Frage „Wünscht du dir deine frühere Hautfarbe zurück?“ antwortete: „Ob ich meine alte Hautfarbe gerne wieder hätte!? Es gibt eben die Natur, aber ich liebe schwarz. Und ich beneide Lisa, sie kann sich bräunen, ich kann das nicht.“

Ende 1996 gab Michael Jackson in einem anderen Interview zu: „Es fällt mir schwer es zu sagen, aber mit der Zeit hat sich der Zustand meiner Haut verschlechtert. Ich leide an Vitiligo und bin gegen Sonne allergisch. Ich dürfte mich eigentlich nicht einmal der frischen Luft aussetzen. Selbst im Schatten können die Sonnenstrahlen noch meine Haut angreifen.“

Besser als alle muss es Karen Faye wissen. Seit Anfang der 80er Jahre ist sie für das Make up von Michael Jackson verantwortlich. 2003 äusserte sie sich in der Sendung “Living with Michael Jackson” wie folgt: „Es begann ziemlich früh, er wollte es sogar vor mir verstecken. Eine ganze Weile lang. Er versuchte immer, es mit Make up abzudecken und die Flecken seiner Hautfarbe anzugleichen, bis es sich zu sehr ausbreitete. Sein ganzer Körper ist davon betroffen. Wir wollten die Flecken immer verstecken, so lange wie möglich, doch dann kam einfach der Zeitpunkt, als er es Oprah und dem Rest der Welt sagen musste. „Hört zu, ich versuche nicht weiß zu werden, ich habe eine Hautkrankheit.“ Zu Beginn wollte ich die helleren Flecken dem dunkleren Teil der Haut angleichen, doch dann breiteten sich diese mehr und mehr aus und wir mussten es umgekehrt machen und die dunklen Stellen den helleren angleichen, da die hellen Flecken immer mehr wurden. Sein ganzer Körper musste mit Make up bedeckt sein, jede noch so kleine Stelle. Also war das Angleichen an die helleren Hautpartien irgendwann einfach die leichtere Variante.“