Chic-Gitarrist über die „Money“-Session

7. Oktober 2013

Nile Rodgers erinnerte sich an eine private Unterhaltung mit Michael Jackson, nachdem er für dessen Song „Money“ den Gitarrenteil eingespielt hatte.

Als der Anfruf vom King of Pop kam, er möge doch bitte auf einem neuen Song namens „Money“ spielen, hatte der ehemalige Chic-Gitarristzu Nile Rodgers eigentlich entschieden, sich für immer aus dem Musikbusiness zurück zu ziehen. Doch Michael Jackson habe seine wiederholten Absagen nicht akzeptiert und wieder und wieder angerufen. Letztendlich spielte er doch noch während rund 20 Minuten seinen Part ein, den Michael unbedingt auf seiner Komposition „Money“ von ihm haben wollte. Der Song erschien dann auf History.

Nile Rodgers hatte Michael Jackson schon als Kind kennen gelernt. Im Jahr 1973 war Rodgers und seine damalige Band der Support-Akt der Jackson 5. Da sie sich den Tourbus teilten, haben er und Michael sich kennen gelernt und angefreundet, vor allem hätten sie ihre Liebe für Comic-Bücher geteilt.

Hier ein Video von einer Fernsehsendung aus dem Jahr 2009, in dem sich Nile Rodgers an Michael erinnerte.  Rodgers erlangte Ende 70er Berühmtheit mit der Band Chic, die er mitgegründet hatte („Le Freak“, „Good Times“), oder war auch an der Komposition Sister Sledge Hits „We Are Family“ beteiligt. Nachdem Chic 1983 aufgelöst wurde, machte sich der Gitarrist auch als Produzent einen Namen, etwa für Künstler wie David Bowie oder Madonna. In den 90er Jahren hatte er mit  Drogenproblemen zu kämpfen, seit vielen Jahren ist er aber wieder erfolgreich im Musikbusiness tätig.

Kürzlich sprach er gegenüber Rolling Stone über Eindrücke von verschiedenen Berühmtheiten, mit denen er im Laufe seiner Karriere zusammentraf (siehe hier). Und kam dabei auch auf seine Session für Michael Jacksons History Album zu sprechen:

„Mein Part auf der Michael Jackson Platte dauerte wirklich Minuten. Minuten. Er hiess es gut und meinte etwas wie ‚grossartig‘. Als ich das Studio verlassen wollte, stoppte er mich und sagte, ‚Nile, kann ich mit dir für eine Weile sprechen?‘ Wir sprachen etwa eine Stunde lang miteinander. Ich erzählte ihm davon was ich tat, um nüchtern zu werden und das Tagesprogramm, und er hatte diese Formulierung ‚Tagesprogramm‘ noch nie gehört. Auch ich hörte noch nie davon, bis ich in den Entzug ging. So erklärte ich ihm, wie ein Tagesprogramm funktionierte. Ich war bestürzt, dass er sich so für Drogenentzug und all diese Sachen interessierte. Ich kannte Michael nicht anders als diese Art Elfen-ähnlichen Charakter.

Ich betrachtete die Welt durch seine Augen. Er war allzu sehr besorgt über die Art, wie ihn die Medien repräsentierten, oder falsch darstellten. Die Welt schien, als wäre sie gegen ihn. Und ich offerierte ihm Abhilfe, was war, ‚komm in mien Haus [in Connecticut], und niemand wird sich dafür interessieren.‘ Und ich konnte den Blick in seinem Gesicht sehen, als ober er sagen wollte ‚Ich möchte nicht, dass sich die Leute nicht interessieren, ich möchte nur, dass sie gute Sachen sagen.‘ Ich sagte etwas wie ‚Nun, Michael, die können nicht immer gute Sachen sagen! Denn wir sind seltsam. Wir sind eigenartige Typen und wir machen komische Sachen. Und das ist offen für Kritik, Bro!‘. Er war berühmt seit er ein Kind war. So kannte er nur super-Berühmtheit, und er kannte nur, dass ihn die Leute liebten. Wenn Leute mit ihm eigenartig umgingen, konnte er das nicht verstehen.“

 Quelle: jackson.ch, rollingstone.com, youtube.com, wikipedia.org