John Branca über MJ und „Leaving Neverland“

2. Februar 2021

In einem kürzlich veröffentlichten Interview für Music Business Worldwide, sprach John Branca, einer der Nachlassverwalter Michael Jacksons, über seine Rolle als Anwalt in der Musikindustrie, über die Sony/ATV Deals, über seine Beziehung zu MJ und über „Leaving Neverland“.

John Branca, der, unter anderem, Verträge mit MJ ONE, IMMORTAL, BAD 25 und MJ: The Musical abschloss, äusserte sich im Interview hauptsächlich dazu, wie wichtig es für Künstler sei Pläne für ihr Vermächtnis bereitzuhalten:

„Künstler müssen sich um ihr Vermächtnis kümmern. Sie müssen sich von Anfang an mit der Frage befassen, wer in Zukunft ihr Nachlass verwalten soll. Man kann, zum Beispiel, einen Unterschied zwischen dem Estate von Michael Jackson und dem Estate von Prince erkennen. Michael beauftragte Menschen, von denen er glaubte sie seien vertrauenswürdig und fähig mit seinem Nachlass umzugehen. Prince hingegen, überliess seinen Nachlass den Banken und dem Gericht.“

Branca äusserte sich ebenfalls zum neuen Sony Deal, der nach Michaels Tod abgeschlossen wurde. „Nach Michaels Tod 2009 war der Deal mit Sony fast abgelaufen. Demnach mussten wir neu verhandeln, um die Geltungsfrist der Rechte von Sony, bezüglich der Verwendung der Aufnahmen von Michael, zu verlängern. Einige Jahre später erneuerten wir den Deal. “

Branca begann 1980 Michael Jackson zu vertreten. Diese geschäftliche Beziehung hielt, abgesehen von einem Unterbruch, bis zu seinem Tod, steht im Music-Business-Artikel zum Interview. Dieser Unterbruch ereignete sich im Jahre 1990, als der King of Pop John Branca entliess. (Anmerkung: Ein weiteres von Michael Jackson an John Branca gerichtetes Kündigungsschreiben ist mit Februar 2003 datiert.) Obwohl Letzterer das Ende seiner Karriere befürchtete, trieb diese Entlassung seine Karriere voran: „Als Michael mich 1990 entliess, war ich 39 Jahre alt und ich wollte nicht, dass meine Karriere endete. Letztendlich aber stellten mich so viele Künstler ein wie noch nie – Don Henley, Rick Rubin, Aerosmith, ZZ Top, Robbie Robertson, Matsushita … es war unglaublich. Ich überlebte diese Entlassung nicht nur, ich blühte auf, weil ich wusste das Richtige war.“

Als Branca im Interview zu „Leaving Neverland“ befragt wurde, sagte er, er würde nie aufgeben Michaels Unschuld beweisen zu wollen: „Man soll niemals aufgeben. Heutzutage werden schnell voreilige Schlüsse gezogen, die sich nicht auf Beweise stützen, sondern auf ein Phänomen der Medien. Leider ist auch die Presse nicht mehr fähig eine tiefgründige Recherche durchzuführen. Zudem haben verstorbene Künstler leider keinen Verleumdungsschutz. Dies ist unfair und sollte geändert werden. Die Informationen der Medien verbreiten sich heutzutage viel zu schnell und ohne jegliche Prüfung. Vor allem in den Vereinigten Staaten ist es üblich eine Haltung einzunehmen, ohne die Fakten zu prüfen. Die Geschichten in „Leaving Neverland“ entsprechen nicht der Wahrheit.“

Das Interview in voller Länge kann hier gelesen werden.

Quellen: jackson.ch / mjvibe.com / musicbusinessworldwide.com

 

6 Kommentare zu “John Branca über MJ und „Leaving Neverland“

  1. Gast aus Bayern

    Da hätte er/ das Estate mal lieber Neverland kaufen, herrichten und für die Öffentlichkeit zugänglich machen sollen… das wären für das Estate eher Peanuts gewesen…

    Und anstatt sich nur ein paarmal über Leaving Neverland zu äußern (ok, immerhin wird HBO wegen Vertragsbruch verklagt), wäre eine faktenbasierte Gegendoku bei einem großen Sender angebracht gewesen. Da hätte sich schon ein interessierter Sender gefunden, nehme ich an…
    Ich finde, das Estate hält sich da zu sehr zurück…

  2. Fabian S.

    Branca das widerliche Subjekt!

    Den Nachlass durch ein gefälschtes Testament erschlichen und verräterisch für Sony gearbeitet um Michale Jacksons kKonjuwel „den ATV Katalog“ zu verscherbeln!!!

  3. Fabian S.

    Kronjuwel!

  4. Claudia

    Michaels Testament von 2002 lässt viele Fragen offen. Er hatte Branka gefeuert, weil er ihm nicht mehr vertraute und forderte alle Dokumente zurück. Alle. Wie konnte Branka dann ein Testament vorlegen, in dem nicht einmal die Namen der Kinder richtig geschrieben waren und viele Fehler mehr. Hier von Vertrauen des Künstlers zu sprechen halte ich für äußerst suspekt.

  5. Simon Knoflach

    Her branca sieht ein guter Umgang mit dem vermächnis so aus das man 1 auf einem postumen Album 3 gefälschte Songs raufbackt 2 nicht mehr unveröffentlichte Musik Konzerte den wünschen der fans gegenüber nach komt 3.ATV Katalog verkauft was Michael Jackson immer verhindern wollte Prince estate dut da eindeutig mehr für das Vermächtnis

  6. ueli

    ja, ich habe mich auch gewundert, was er mit dem Vergleich zum Prince Estate gemeint hat. Er ist leider wohl viel eher aufs Geld / das Geschäft fokussiert und John McClain, der schon zu Lebzeiten Michaels ein musikalischer Berater oder was in die Richtung war, sollte die musikalischen Entscheide treffen. So vermute ich. Aber man hört oft, dass John Branca das meiste bestimme… keine Ahnung, ob das stimmt. McClain zeigt sich auf jeden Fall praktisch nie in der Öffentlichkeit.

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