Jones, Temperton und Swedien über den King of Pop

1. Oktober 2013

Quincy Jones, Rod Temperton und Bruce Swedien sprachen in Dubai über ihre Grammy-gekrönten Zusammenarbeiten mit dem King of Pop. „All die Inspiration war von Michael angetrieben“, sagte Temperton über Michaels einzigartige Persönlichkeit.

Am 24. September begrüsste das von „Dubai Music Week“ veranstaltete „Emirates World Exclusive Quincy Jones Seminars“ den legendären Prouduzenten Quincy Jones, Songschreiber Rod Temperton („Rock With You, „Thriller“ etc.) und Toningenieur Bruce Swedien als Gast.

Quncy Jones berichtete über seine erste Zusammenarbeit mit MJ während den Dreharbeiten zu The Wiz im Jahr 1978, bei denen ihn Michaels Auffassungsvermögen verblüffte. Der damals 20-Jährige habe sich die Songtexte des ganzen Soundtracks und die dazugehörigen Tanzschritte auswendig merken können. (Michael sang nur auf einem Song des Soundtracks solo). Bald wusste Quincy Jones, dass er mit Michael Jackson arbeiten musste. Denn schon zu Beginn der Zusammenarbeit habe ihn Michael gefragt „Ich habe einen Deal um ein solo Album aufzunehmen, würdest du mir helfen, einen Produzenten zu finden?“.

„Die Plattenfirma lehnte unsere Zusammenarbeit ab, weil sie sagten ‘Quincy war zu jazzig’. Wir fuhren [trotzdem] damit fort, Off The Wall aufzunehmen, und das wurde die meistverkaufte Schallplatte aller Zeiten eines Schwarzen zu der Zeit“, sagte Quincy Jones.

Der englische Songschreiber Rod Temperton beschrieb Michaels Gesang-Stil: „Er sass immer auf der Spitze des Beats und zog ihn weiter und gab ihm eine Menge Melodie.“ Rod Temperton weiter: „Wenn ich für ihn schrieb wusste ich, dass er Songs mit einer starken Melodie und vielen kurzen Noten darin liebte. Das andere, was ich von Michael notierte, ist, dass er eine Menge Gesangs-Harmonien in dem Song liebte, so war dies etwas, das ich einbezog. Ich versuchte immer die Worte in die Melodie hinein schmelzen zu lassen.“

Bruce Swedien erläuterte den berümten „Acusonic Recording Process“, mit dem Off The Wall, Thriller und Bad aufgenommen wurden: (vergleiche die Vermerke in den Booklets, oder etwa auf der Rückseite des Bad Albums…) „Einige Leute dachten dass es ein aktuelles Gerät sei und ein Mann aus Japan wollte es kaufen“, erzählte Toningenieur Bruce Swedien. „Eigentlich bedeutete es exakte akkustische Aufnahme, was das ist, was Quincy und ich die ganze Zeit machen.“

Swedien erklärte, dass er natürlich eine Menge akkustische Methoden einbezog, um den drei Alben ihren Vorreiter-Klang zu geben. „Manchmal wollte ich Michael nah am Mikrofon singen haben und verdoppelte [die Spur] und dann wies ich ihn an zurückzuweichen, ferner und das dritte Mal noch ferner. Damit erreicht man eine akkustische Energie mit dem Klang und dann kann man es staffeln, damit der Klang von links kommt, von rechts und der Mitte. Wenn man alles auf der Aufnahme kombiniert, klingt es einfach magisch.“

Die Absicht mit Thriller sei gewesen, zu zeigen, dass Michael Jackson von einem Jugendlichen zu einem Mann gereift war, erklärte Quincy Jones. Bei Bad dann habe Michael die Herrschaft als Songschreiber übernommen. „Er schrieb zwei und einen halben [Song] auf Off The Wall, vier auf Thriller. Und als es zu Bad kam, sagte ich ihm, es ist Zeit gekommen gegen all die Publicity vorzugehen und in das Auge des Feuers zu treten und die Wahrheit über alles zu sagen“, so Quincy. „Letztendlich  schrieb er neun Songs für Bad. Das Album hatte fünf Nummer 1 Aufnahmen.“

„Da war niemand so wie er,“ sagt Quincy Jones. „Er fokussierte sich auf alles, was er tat und er gab nie auf. Ich sah nie jemanden wie ihn.“

Rod Temperton ist überzeugt, dass Michaels Persönlichkeit zu einem grossen Teil für die Magie auf den Alben verantwotlich war. „All die Inspiration war von Michael angetrieben.“ Michael sei abseits der Bühne ein ruhiger Mann gewesen, aber wenn er in seinem Element gewesen sei, „hast du realisiert, niemand hat diese elektrische Energie, die er hatte.“

 

Nachfolgend die komplette Version von Rod Tempertons grandioser Komposition „The Lady in My Life“, die für das Thriller Album leider gekürzt werden musste und bis heute nur auf einer seltenen Temperton Promo-CD zu finden ist: (mit einer zusätzlichen Strophe!)

 

Und hier die Thriller-Demo, die ursprünglich den Titel „Starlight“ trug. „Ich schreibe die Texte nie ganz zu Ende,“ erklärte Temperton in Dubai. Er habe Thriller ursprünglich „Starlight“ genannt, um Michael zu zeigen, wie sich die Melodie anhören sollte, doch das sei nur ein dämliches Wort gewesen. Das Wort „Thriller“ sei ihm dann am nächsten Tag während dem Morgenessen in den Kopf geschossen.

 

 Quelle: jackson.ch, dubaimusicweek.com, thenational.ae, 7daysindubai.com

Ein Kommentar zu “Jones, Temperton und Swedien über den King of Pop

  1. ängie

    katherine hat den prozess verloren
    verlierer sind aber nur die kinder und michael

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