Quincy Jones

Produzent, Musiker, Arrangeur, Komponist

Geboren am 14. März 1933 in Chicago

Alben: Off The Wall, Thriller, Bad

Die Zusammenarbeit mit MJ

„Es war das Staunen, das ich in seinen Augen sah, das mich fesselte, die Vorstellung, dass wir in unerforschtes Gebiet vordringen könnten, ein Gebiet, das mir als Jazzmusiker eine Gänsehaut bescherte“, schrieb Quincy Jones in einem Nachruf an seinen „kleinen Bruder“ Michael Jackson.

Quincy Jones wurde im Jahr 1978 als Produzent für den Soundtrack zur Verfilmung von „The Wiz“ engagiert, bei dem Diana Ross als Dorothy und Michael Jackson als Vogelscheuche mitspielten. So nahm er zwei erste Songs mit dem jungen MJ auf: „Ease On Down The Road“ und „You Can’t Win“

Zur selben Zeit arbeitete Michael Jackson mit seinen Brüdern an „Destiny“, dem ersten Album bei Epic Records, das sie selbst produzierten. Als solo-Künstler wollte er in eine andere Richtung gehen und so war er auf der Suche nach einem geeigneten Produzenten. Michael Jackson bat Quincy Jones um Rat, worauf ihm dieser eröffnete, er sei es, der sein Album produzieren wolle. Doch beinahe wäre die Zusammenarbeit nicht zu Stande gekommen.

„Michael und Freddy DeMann und Ron Weisner, seine damaligen Manager, gingen zu Epic Records und sagten ihnen, dass sie mich für das Album haben wollten, was wie ein Sack Kartoffeln ankam. Epic dachte, ich sei zu jazzig und lehnte die Idee komplett ab. Michael war am Boden zerstört, aber er war auch sehr versiert, wenn es um das Geschäft ging – das war eine seiner Eigenschaften, die die Leute meiner Meinung nach unterschätzten. Er war mit den Jackson 5 lange genug im Plattengeschäft, um zu wissen, wie man mit Plattenfirmen umgeht. Er sagte dem Label ganz bestimmt, dass ich das Album machen würde. Schließlich gaben sie nach, und wir begannen mit der Produktion von Off the Wall.“

Der Rest ist Geschichte. „Off The Wall“ wurde ein riesiger Erfolg und verkaufte sich innert kürzester Zeit 10 Millionen mal. „Thriller“ wurde zum meistverkauften Album aller Zeiten. Die Charity-Single „We Are The World“ brach Rekorde. Und von der letzten Zusammenarbeit zwischen Quincy Jones und Michael Jackson, „Bad“, landeten fünf Singles auf dem 1. Platz der US-Charts.

Quincy Jones erinnert sich an die Aufnahmen:

„Michael ist in der Lage, vor 90’000 Zuschauern zu singen. Wenn ich ihn aber darum bitte einen Song nur für mich allein zu singen, muss ich mit geschlossenen Augen auf einem Sofa Platz nehmen, und er begibt sich hinter das Sofa, um zu singen. Er ist unglaublich schüchtern.“

„Bei den Aufnahmen zu The Lady In My Life wollte ich, dass Michael ganz bestimmte Gefühle zum Ausdruck bringt. Ich sagte ihm “Smelly, du musst dich bei diesem Stück regelrecht ins Zeug legen. Ich will, dass du der Lady zu verstehen gibst, dass es dir ernst ist; sie muss dir glauben.” Michael hatte genau verstanden, was ich von ihm wollte. Es war ihm unangenehm und er wurde rot… Aber er hat genau gemacht, was ich von ihm verlangte. Danach hat er das Studio in aller Eile verlassen!“

(Interview-Quelle: Black + White Magazine)

Seine Karriere

Quincy Jones ist eine Legende. 80 Grammy-Nominierungen sprechen für sich. Seine Liebe zur Musik entdeckte er bereits in seiner Kindheit. Erst faszinierte ihn das Klavier, dann kam er über die Tuba, Posaune und das Saxofon zur Trompete. Eine Zeit lang musizierte er in Teenager-Jahren mit dem damals noch unbekannten Ray Charles. Als ihn Lionel Hampton als Trompeter für seine Jazz-Band engagierte und sogar auf eine Europa-Tournee mitnahm, gab der junge Quincy Jones sein erst gerade begonnenes Musikstudium auf. Während der Tour entdeckte er sein Talent als Arrangeur, womit er sich zurück in den USA gutes Geld verdienen konnte. Er musizierte und tourte in den 1950er-Jahren mit mehreren Jazz-Orchestern und gründete seine eigene Big-Band, die Jones Boys.

Quincy Jones erstes solo-Album „This is how i feel about Jazz“ wurde im Jahr 1957 veröffentlicht. In diesem Jahr zog Jones nach Paris und studierte Musik- Komposition und Theorie. Daneben konnte er beim französischen Ableger von Mercury Records als Produzent arbeiten. Dieser Nebenverdienst verhalf ihm zu einem Traumjob: 1961 wurde Quincy Jones zum Vizepräsident des Major Plattenlabels Mercury Records. Jones hatte derweil begonnen, auch Musik für Filme und TV-Serien zu produzieren.

Seinen Wegbegleitern fiel nicht nur Quincy Jones vielseitigen Talente auf, sondern auch sein unermüdliches Arbeitsengagement. Manchen schien, Quincy Jones benötige kaum Schlaf und sei fast ständig kreativ. Bis ins hohe Alter blieb Quincy Jones als Arrangeur, Orchester-Dirigent und Produzent aktiv und machte vor keiner Musikrichtung Halt.

Heute kann Jones auf unzählige Künstler zurückschauen, mit denen er zusammen arbeitete. Darunter Louis Armstrong, Miles Davis, Frank Sinatra, Peggy Lee, Ray Charles und hunderte weitere.

Links

quincyjones.com

Quincy Jones bei Discogs.com

Quellen: jackson.ch, highfidelity.net, newsweek.com, wikipedia.org, sz-magazin.sueddeutsche.de, div.