1. April 2005
News-Archiv: April 2005
28. April 2005: Anwalt Oxman geht
Michael Jacksons Verteidiger informierten den Richter und die Anklage am Montag in einem Schreiben über den Weggang des Anwalts Brian Oxman. Dieser Weggang trat letzten Donnerstag in Kraft. Das Schreiben enthielt keine Begründung, und Oxman hat keinen Kommentar abgegeben.
Nach der Sitzung am Montag haben angeblich mehrere Reporter gesehen, wie Oxman eine angeregte Unterhaltung mit Hauptverteidiger Thomas Mesereau Jr. hatte und sich die beiden danach umarmten.
Andere Gerüchte besagen, Mesereau sei mit Oxmans Arbeit nicht zufrieden gewesen und habe ihn deswegen gefeuert. Sie sollen sich öffentlich angeschrien haben.
Letzten Monat musste Oxman wegen Lungenentzündung vom Gericht ins Krankenhaus gebracht werden. Am Tag seiner Rückkehr, hatten Michael Jackson und seine Mutter Katherine ihn mit Umarmungen willkommen geheißen.
Quellen: AP, Fox News, Roger Friedman, MJFC
27. April 2005: MJ Meeting Zürich – Samstag, 30 April
Du bist herzlich eingeladen zu unserem Meeting in Zürich!
WANN: Samstag, 30. April 2005
WO: Restaurant Weisser Wind, Zürich
ZEIT: ab 19.00 Uhr
TREFFPUNKT HAUPTBAHNHOF ZÜRICH: Meeting Point, Abmarsch spätestens 19.00 Uhr.
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+Exklusive CH-Vorführung vom 45 minütigen Geraldo Interview mit Michael Jackson (Januar 2005, Fox News TV)
Weiter werden wir ein Abendessen einnehmen und uns etwas unterhalten.
DU MÜSSTEST ALLEINE KOMMEN?
Niemand von deinen Freunden möchte dich zu einem MJ-Meeting begleiten? Kein Problem, die meisten MJ Fans sind offene Leute, du wirst schnell Kontakte knüpfen!
Wir werden einen speziellen Tisch kennzeichnen („Ich bin neu!“), wo du dich zu anderen Leuten setzen kannst, welche ebenfalls niemanden kennen!
27. April 2005: Debbie Rowe
Angeblich soll Debbie Rowe, Michael Ex-Frau und Mutter von Paris und Prince, noch diese Woche als Zeugin der Anklage auftreten.
27. April 2005: Entführungsvorwurf
Ein ehemaliger Wachmann auf der Neverland-Ranch hat mit seiner Aussage Vorwürfe bestätigt, wonach das angebliche Missbrauchsopfer das Anwesen nicht verlassen durfte. Es habe eine entsprechende Anweisung für die Sicherheitskräfte gegeben, sagte der Mann. Der Aussage des Zeugen zufolge gab es im Winter 2003 zeitweise eine Dienstanweisung, nach welcher der damals 13-jährige Junge, der Jackson jetzt des Missbrauchs beschuldigt, das Anwesen nicht verlassen durfte. Im Kreuzverhör mit Jacksons Verteidigern räumte der Zeuge aber ein, dass dies den üblichen „Ranch-Vorschriften“ entsprach. Danach sollten minderjährige Besucher, die nicht von ihren Eltern begleitet wurden, zu ihrer eigenen Sicherheit das eingezäunte Anwesen nicht allein verlassen.
Bei dem Zeugen handelte es sich um einen Polizisten, der nebenberuflich bei Michael Jackson als Wachmann arbeitete. Vor Gericht in Santa Maria in Kalifornien erklärte er im Kreuzverhör, als Polizeibeamter wäre er verpflichtet gewesen, es zu melden, wenn er von kriminellen Handlungen erfahren hätte. Er habe nichts derartiges beobachtet. Er habe auch keine Anzeichen dafür gesehen, dass der Junge nicht gerne auf der Ranch zu Gast war. CNN zufolge beschrieb der Wachmann seinen prominenten Boss als „Perfektionisten“. Immer wenn Jackson auf Neverland zugegen war „musste viel mehr Arbeit erledigt werden“.
Die Staatsanwaltschaft hatte angekündigt, in Kürze ihre Beweisführung abzuschließen. Staatsanwalt Tom Sneddon stellte in Aussicht, in der neunten Prozesswoche die letzten Zeugen zu befragen.
Quellen: Spiegel Online, AP, Jackson IFC
27. April 2005: Mac wird doch aussagen
Macaulay Culkin will nach Angaben des US-Nachrichtensenders CNN nun doch für Michael Jackson aussagen. CNN berichtete, eine Quelle, zu der nichts Näheres gesagt wurde, habe CNN mitgeteilt, dass der 24jährige Culkin entgegen seiner bisherigen Absichten zugestimmt habe, im Prozess gegen MJ als Zeuge der Verteidigung aufzutreten.
Quellen: AFX, Jackson IFC
27. April 2005: Gavins Großmutter und Mutter
Im Missbrauchsprozess gegen Michael Jackson ist nun auch die Großmutter des mutmaßlichen Opfers in den Zeugenstand getreten. Sie bestätigte Aussagen ihrer Tochter, wonach die Familie von Mitarbeitern des Popstars bedroht worden sei. Sie habe sich im März 2003 krank gestellt, um damit die Mitarbeiter von Jackson dazu zu bewegen, ihre Enkel von Neverland nach Hause gehen zu lassen, so die ältere Dame. Sie erklärte, ihre Enkel hätten sich nach ihrer Rückkehr im März 2003 von Jacksons Neverland-Ranch stark verändert: „Diese Kinder waren nicht meine Enkel“, sagte sie vor Gericht im kalifornischen Santa Maria. Auch Drohungen von Seiten der Jackson-Mitarbeiter bestätigte die Großmutter. Sie sei mit Telefonanrufen geradezu überschwemmt worden. Außerdem habe sie jemanden beobachtet, wie er Steine auf ihr Haus warf. Der Mann flüchtete, bevor sie die Polizei rufen konnte, erklärte die Frau.
Die 36-jährige Mutter des mutmaßlichen Missbrauchsopfers trat danach zum letzten Mal in den Zeugenstand. Im Kreuzverhör verfolgte Jackson-Verteidiger Thomas Mesereau auch dieses Mal beharrlich seine Strategie, die Glaubwürdigkeit der Frau in Zweifel zu ziehen. Der Anwalt versuchte, die Frau als geldgierige Betrügerin darzustellen, indem er sie im Kreuzverhör mit Fotos konfrontierte, auf denen sie selbst mit schweren Hämatomen zu sehen ist. Nach Aussage der Zeugin stammten die Verletzungen von Misshandlungen durch Wachmänner einer Kaufhauskette. Mit einer Klage wegen Körperverletzung hatte sich die Mutter eine Entschädigung in Höhe von 150.000 Dollar erstritten (rund 120.000 Euro). Mesereau wies auf Ungereimtheiten in der Aussage der Frau hin und bezog sich dabei auf häufige Misshandlungen durch ihren damaligen Ehemann. Der Verteidiger warf der Frau vor, sie sei eine Lügnerin, die sich von Behörden, Unternehmen und Prominenten Geld für ihren ehemals krebskranken Sohn erschwindeln wollte.
Am Tag zuvor hatte Gavins Mutter Michael Jackson im Zeugenstand vorgeworfen, mit seiner vorgetäuschten Kinderliebe die ganze Welt genarrt zu haben. Er habe sich nicht wirklich um die Kinder gekümmert, sondern darum, was er mit ihnen tun könne, sagte die Frau vor dem Gericht in Santa Maria. Sie ging nicht auf die Fragen von Jacksons Anwalt Thomas Mesereau ein, sondern sprach am vierten Tag ihrer Zeugenaussage erneut zu den Geschworenen. „Er hat die ganze Welt an der Nase herumgeführt. Mit diesem Prozess wissen die Menschen jetzt, wer er wirklich ist“, sagte die Zeugin und blickte dabei auf den Popstar. Jacksons Anwalt warf sie vor, manche ihrer Zeugenausgaben bei der Polizei aus dem Zusammenhang gerissen zu haben.
Zuvor hatte die Frau im Kreuzverhör durch die Verteidigung eingeräumt, dass sie in früheren Prozessen zwei Mal unter Eid Falschaussagen gemacht hatte. Mesereau versuchte dabei, sie als unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Seine beißenden Attacken auf die Zeugin und deren lange und abschweifende Antworten brachten beiden eine Ermahnung durch Richter Rodney Melville ein. Beobachter erklärten, das Kreuzverhör könnte die kritischste Phase des gesamten Prozesses markieren.
Mesereau hat der Frau mehrfach vorgeworfen, sie habe sich bei Prominenten eingeschmeichelt, um diese finanziell auszunehmen, und habe dabei die Krebserkrankung ihres Sohnes zu ihren Gunsten ausgenutzt. Sie bestritt, dass Jackson ihrer Familie je geholfen habe, als ihr Sohn an Krebs erkrankte. Auf die Frage, wer eine Blutspende-Aktion auf Neverland arrangiert habe, gab sie an, es selbst veranlasst zu haben. Jackson habe ihr nur die Erlaubnis dazu gegeben. Als sie nach mehreren 20.000-Dollar-Checks gefragt wurde, die sie auf das Konto ihrer Mutter überwies, sagte die Frau, sie könne sich nicht daran erinnern, etwas davon für ihren Sohn ausgegeben zu haben.
Quellen: Spiegel Online, AP, N24, Jackson IFC
18. April 2005: Gavins Mutter sagte aus
Die Mutter des mutmaßlichen Opfers hat sich am Freitag im Prozess gegen MJ heftige Wortgefechte mit Thomas Mesereau geliefert. Richter Rodney Melville griff mehrfach ein, als Mesereau die Frau ins Kreuzverhör nahm. Auch Staatsanwalt Ron Zonen warf Bemerkungen ein. „Soll ich das Verfahren heute Nachmittag unterbrechen?“ drohte Melville einmal. In dem scharfen Verhör gab Gavins Mutter schließlich zu, bei einer Klage gegen J.C. Penny in den 90er Jahren unter Eid gelogen zu haben. Sie hatte Sicherheitspersonal des Kaufhauses vorgeworfen, sie sexuell belästigt zu haben. Durch das kleinlaute Eingeständnis könne die Glaubwürdigkeit der Frau bei den Geschworenen erheblich gelitten haben, sagten Prozessbeobachter am Samstag in amerikanischen Fernsehsendungen.
Mesereau konfrontierte sie mit ihren eigenen Angaben in dem Rechtsstreit, durch den sie von J.C. Penny wegen angeblicher Körperverletzung durch einen Wachmann eine Entschädigung in Höhe von 150.000 Dollar erstritten hatte. In diesem früheren Verfahren war eine Aussage der Frau wichtig, wonach ihr Ehemann sie nie misshandelt habe und ihr daher auch nicht die bei ihr festgestellten Verletzungen zugefügt haben könne. Nach eindringlicher Befragung durch Mesereau gab die Frau zu, dass diese Angaben „nicht korrekt“ gewesen seien. Die Wahrheit über ihren Ehemann sei ihr peinlich gewesen.
Allerdings beteuerte die den Tränen nahe Frau in dem Verhör, bei dem sie Jackson-Anwalt Thomas Mesereau mit Fragen bombardierte, sie wolle den Popstar keineswegs auf finanzielle Entschädigung verklagen. „Wir werden keine solche Klage gegen Jackson anstrengen, wir wollen nur Gerechtigkeit“, sagte sie nach Angaben der Zeitung „Daily News“. Bei einem Gefühlsausbruch während des Kreuzverhörs erhob die Frau den Vorwurf, die Neverland-Ranch des Popstars sei nichts anderes als ein Hort für „Alkohol, Pornografie und Sex mit kleinen Jungen“ gewesen. Richter Rodney Melville ließ die Äußerung aus dem Protokoll streichen. Er ermahnte die Frau, die Fragen der Verteidigung zu beantworten und nicht weitschweifig zu werden. Der Richter rügte aber auch den Verteidiger wegen unprofessionellen Verhaltens, nachdem dieser der Mutter vorgeworfen hatte, sie habe ihren Sohn zu Falschaussagen angestiftet, um von dem Musiker Geld zu erpressen.
Während des Verhörs erzählte die Frau, zwei deutsche Jackson-Vertraute hätten mit Tricks versucht, sie von der Unschuld des Popstars zu überzeugen. Die beiden Männer, deren Namen in amerikanischen Medien mit Dieter Wiesner und Ronald Konitzer angegeben wurden, hätten eine Situation inszeniert, in der Jackson Alkohol empört abgelehnt habe. „Wie dumm ich doch war, das zu glauben. Die ganze Szene war choreografiert.“ Ihr Sohn habe ihr erzählt, wie Jackson ihm Wein gegeben habe, den dieser als „Jesus-Saft“ bezeichnet habe. Von Jacksons Assistenten habe sie Regieanweisungen für eine Videoaufnahme erhalten, in der sie den Popstar lobte, sagte die Frau weiter. Sie sei jedoch eine „schlechte Schauspielerin“. Mesereau konterte, sie sei ganz im Gegenteil „eine sehr gute“ Schauspielerin.
Weitere Details aus ihrer Aussage: Jackson habe sie im Februar 2003 angerufen und gesagt, dass ihr damals 13-jähriger Sohn von „Killern“ verfolgt werde. Die 37-Jährige sagte aus, daraufhin habe die ganze Familie auf Wunsch Jacksons den Sänger in einer Videoaufnahme von kursierenden Missbrauchsvorwürfen freigesprochen. „Er sagte mir, dass mein Sohn in Gefahr ist und wir eine Pressekonferenz abhalten müssen“, sagte die Frau aus, die sich wiederholt direkt an die Jurymitglieder wandte. Der King of Pop habe auch beteuert, dass er die Familie liebe und sie vor „diesen Killern“ schützen wolle. Wenige Tage später habe Jackson den Jungen, seine Geschwister und Mutter mit dem Flugzeug von Los Angeles zu sich auf seine Neverland-Ranch geholt. Während des nächtlichen Flugs habe sie den Musiker dabei überrascht, wie er die Schläfe ihres schlafenden Sohnes geleckt habe, erklärte die Mutter, die bei der Schilderung erneut zu weinen anfing.
Auf der Neverland-Ranch sei die Familie des Jungen so lange festgehalten worden, bis sie sich bereit erklärt habe, bei einem Video zur Entlastung des Popstars mitzumachen. Jackson habe behauptet, die Filmaufnahme, in der die Familie von „Daddy Michael“ spricht, werde „die Mörder“ beschwichtigen. Zu Beginn ihrer Vernehmung machte die Frau zunächst von ihrem Verfassungsrecht Gebrauch, auf Aussagen zu verzichten, mit denen sie sich selbst belasten könnte. Konkret verweigerte sie eine Stellungnahme zu Vorwürfen, dass sie sich Sozialhilfe erschwindelt habe. Staatsanwalt Thomas Sneddon hatte vorab angekündigt, die Zeugin werde diesen Betrug einräumen. Tatsächlich berief sich die Frau am Mittwoch vor Gericht aber auf ihr Recht, zu dieser Frage zu schweigen, woraufhin die Verteidigung beantragte, auf die Zeugin müsse komplett verzichtet werden. Erst nach langwierigen Diskussionen konnte sie den Zeugenstand betreten. Die Verteidung wollte diese Anschuldigungen ausbreiten, um die Glaubwürdigkeit der Frau anzufechten.
Quellen: FAZ.net, Reuters, AFP, Netzeitung, Jackson IFC
18. April 2005: Gavins Stiefvater im Zeugenstand
Mit den Aussagen des Stiefvaters wollte die Anklage am Dienstag im Jackson-Prozess belegen, dass sich die Familie des angeblichen Opfers nicht freiwillig auf Neverland aufhielt. Die Familie des 15-jährigen Jungen soll vor MJ und dessen Mitarbeitern Angst gehabt haben. In Anrufen von Jacksons Neverland-Ranch habe die Mutter des Jungen geweint und verängstigt gewirkt, sagte der Mann im Zeugenstand. Bei seiner Rückkehr nach Hause habe der Junge so gewirkt, als sei er einer Gehirnwäsche unterzogen worden, sagte der Stiefvater. Der Teenager sei „wütend“ und „bösartig“ geworden. Im Kreuzverhör verwies Jackson-Anwalt Thomas Mesereau auf frühere disziplinäre Probleme des Jungen mit seinen Lehrern. Er verwies auch auf mehrere Situationen, in denen die Familie Neverland für Einkäufe und Besuche verließ.
Quellen: Netzeitung, dpa, Jackson IFC
18. April 2005: Aussage einer anderen Mutter
Im Prozess gegen Michael Jackson hat eine Mutter von häufigen Übernachtungen ihres Sohnes im Bett des Popstars berichtet. Die Aussage der Frau bezog sich auf Vorfälle aus dem Jahr 1993, als der Junge 13 Jahre alt war. Nach Angaben der Frau sah sie aber nie mit eigenen Augen, dass Jackson ihren Sohn sexuell belästigte. Später einigte sich die Familie mit dem Popstar über eine Entschädigung in Millionenhöhe. Es kam aber nicht zu einem Strafverfahren gegen den Sänger. Der jetzt 25 Jahre alte Mann, der als Teenager den Kontakt zur Mutter abbrach, hat es abgelehnt, im dem laufenden Verfahren auszusagen.
Die Mutter ist eine von neun Zeugen der Anklage, die über zurückliegende Vorfälle mit fünf Jungen aussagen sollen. Bei ihren ersten Besuchen auf Jacksons Neverland-Ranch habe sie ihrem Sohn zunächst untersagt, im Bett des Popstars zu schlafen. Auf einer Reise nach Las Vegas habe Jackson sie „schluchzend und weinend“ um ihre Erlaubnis gebeten, führte die Zeugin aus. Er habe ihr versichert, dass nichts dabei passieren würde. Sie seien doch schließlich „eine Familie“. Danach sei es häufig zu gemeinsamen Übernachtungen gekommen, unter anderem auf Reisen nach Monaco und Florida. Jackson habe sie mit Schmuck und Einkaufsgutscheinen teuer beschenkt, räumte die Mutter ein. Im Kreuzverhör versuchte Jackson-Anwalt Thomas Mesereau den Eindruck zu erwecken, dass die Mutter sich durch die Belästigungsvorwürfe Jacksons Geld erschleichen wollte. Mit Blick auf eine mögliche Millionenentschädigung habe sie einst davon gesprochen, dass ihr Junge „für immer versorgt sein könnte“, gestand die Frau.
Quellen: dpa, Jackson IFC
18. April 2005: Auch Bob Jones als Zeuge
Am Montag sagte Michael Jacksons ehemaliger Pressesprecher Bob Jones vor Gericht aus. Er bestätigte Aussagen, die Jackson belasten. Er habe beobachtet, wie der Popstar enge körperliche Kontakte mit einem Jungen gehabt habe. Auf einem gemeinsamen Flug hätten sich die beiden im Schlaf dicht aneinander geschmiegt, berichtete Bob Jones dem Gericht in Santa Maria. Auf die Frage danach, ob der wegen Kindesmissbrauchs angeklagte Popstar dem Jungen den Kopf abgeleckt habe, verstrickte sich der Zeuge allerdings in Widersprüche. Jones erklärte mehrfach, er könne sich an dieses Detail nicht erinnern. Erst als die Staatsanwaltschaft ihm den Ausdruck einer von ihm selbst verfassten E-Mail mit einer entsprechenden Schilderung vorlegte, erklärte Jones, dann müsse es so gewesen sein.
Der Zeuge war im vergangenen Jahr von Jackson entlassen worden und arbeitet an einem Buch über den Popstar. Laut einem Auszug aus dem Manuskript, den Staatsanwalt Gordon Auchincloss verlas, küsste Jackson den Jungen auch. Jones erklärte auf Nachfragen der Verteidigung jedoch, der Abschnitt sei von einem Ko-Autor verfasst und von ihm selbst noch nicht gegengelesen worden, er sei so nicht richtig. Der Junge, um den es ging, hatte vor über zehn Jahren Missbrauchsvorwürfe gegen Jackson erhoben, der der Familie daraufhin eine Millionensumme zahlte. Der Junge weigerte sich daraufhin, mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten.
Quellen: Netzeitung, Jackson IFC
12. April 2005: Michaels Pressesprecherin redet mit der Early Show
Michael Jacksons Pressesprecherin sagte, es sei „sehr beunruhigend, vor Gericht zu sitzen und verunglimpft zu werden“, das sei jedoch bei Weitem nicht das einzige, was den Popstar an seinem laufenden Verfahren wegen Kindesmissbrauchs störe. Raymone Bain erzählte Julie Chen, der Co-Moderatorin von The Early Show, das Jackson-Lager sei auch besorgt, ob „all die Informationen anständig verbreitet werden. Wir bitten die Leute, fair und ausgewogen zu sein. Manchmal saß ich im Gericht, genau wie Michael, und wir kamen später raus und hörten die Zusammenfassungen, und wir fragten uns, ob wir wirklich im selben Gerichtssaal gesessen hatten. Das ist das Problem, denn wir müssen das nicht nur vor Gericht gewinnen, sondern auch vor dem Gericht der öffentlichen Meinung. Und manchmal müssen wir uns fragen, was mit einigen dieser Experten nicht stimmt, die hier rumlaufen und die Fakten scheinbar nicht ordentlich verbreiten können.“
„Dazu kommt“, so sagt sie, „dass die Zeugen, die über angebliche sexuelle Misshandlungen durch Jackson in der Vergangenheit ausgesagt haben, einen Prozess im Prozess erzeugt haben. Der tatsächliche Fall ist unterbrochen worden, und es wird Leuten von vor 10 bis 15 Jahren erlaubt, über Vorwürfe zu sprechen, wegen denen Michael Jackson nie verurteilt wurde. Sie gehen ein und aus, und man muss die Glaubwürdigkeit einiger dieser Zeugen in Frage stellen.“
Bain sagt: „Was ich vor Gericht höre, ist ganz anders als das, was berichtet wird. Was ich höre, ist dass Tom Mesereau einige der Zeugen reduziert, die sich an viel erinnern können, wenn die Anklage untersucht oder Fragen stellt, die aber im Kreuzverhör selektive Amnesie bekommen. Und ich glaube nicht, dass das so berichtet wird, wie es sein sollte.“
Bain sagte, Jacksons Rücken verspanne sich manchmal bedingt durch die Klima-Anlage im Gerichtssaal, aber insgesamt habe sein gesundheitlicher Zustand sich verbessert.
Quelle: CBS
11. April 2005: Ex-Mitarbeiter belasten Michael
Michael Jackson ist durch weitere Zeugenaussagen unter Druck geraten: Erstmals sagten zwei Zeugen vor dem Gericht im kalifornischen Santa Maria aus, die mit eigenen Augen beobachtet haben wollen, wie der Musiker sich in den 90er Jahren an kleinen Jungen vergangen habe. Ein ehemaliger Wachmann gab zu Protokoll, dass MJ mit einem 13-Jährigen gebadet und „den Penis des kleinen Jungen in den Mund“ genommen habe. Jackson habe mit dem Jungen in einem Whirlpool gebadet und ihn anschließend unter der Dusche unsittlich berührt, gab der Zeuge Ralph Chacon zu Protokoll, der von 1991 bis 1994 als Wachmann auf Jacksons Ranch „Neverland“ gearbeitet hatte. Der Musiker habe das Kind auf den Mund geküsst und sei „sehr leidenschaftlich“ gewesen; er habe den Jungen am ganzen Körper berührt. Er habe dies durch ein Badezimmerfenster beobachtet, als er seine übliche Runde gedreht habe, sagte Chacon.
Jacksons früheres Dienstmädchen Adrian McManus sagte aus, sie habe beobachtet, wie der Popstar drei Jungen geküsst und unsittlich berührt habe. Einer der Jungen sei der heute 24-jährige einstige Kinderstar Macaulay Culkin gewesen. Culkin sagt dagegen, der Musiker habe ihn niemals sexuell belästigt [Jackson.ch berichtete].
Die Verteidigung zog die Glaubwürdigkeit der Zeugen in Zweifel. Beide hatten Michael Jackson in den neunziger Jahren unter dem Vorwurf verklagt, sie seien von dem Sänger zu Unrecht entlassen worden. Ein Richter stellte sich damals aber auf die Seite des King of Pop, sprach die ehemaligen Mitarbeiter des Betrugs und Diebstahls schuldig und verhängte hohe Geldstrafen. Thomas Mesereau wies außerdem darauf hin, dass die beiden Zeugen ihre Geschichten an Boulevardblätter teuer verkauft hätten. Chacon war 1994 nach Streitigkeiten mit Jackson gekündigt worden. Nach Angaben von Jacksons Anwalt Mesereau versuchte er daraufhin vergeblich, den Sänger auf 16 Millionen Dollar [12,34 Millionen Euro] Schadenersatz zu verklagen. Er verlor den Prozess und musste Jackson 1,5 Millionen Dollar [1,16 Millionen Euro] Schmerzensgeld und Gerichtskosten zahlen.
Am Freitag hat ein zweiter Zeuge ausgesagt, Michael Jackson habe Macaulay Culkin in der Vergangenheit unsittlich berührt. Er habe gesehen, wie Jackson den damals zehn- oder elfjährigen Darsteller von „Kevin – Allein zu Haus“ beim gemeinsamen Videospielen im Genitalbereich angefasst habe, sagte Phillip Lemarque, der 1991 für rund zehn Monate auf Jacksons Neverland-Ranch als Koch arbeitete. Culkin sei zu klein gewesen, um an die Bedienelemente des Videospiels zu kommen, daher habe Jackson ihn hochgehalten. „Seine linke Hand war in der Tasche des Kindes“, sagte Lemarque. Vor Schock habe er fast die Pommes frites fallen lassen, die er den beiden habe bringen wollen.
Quellen: AFP, FAZ.net, Jackson IFC
11. April 2005: Michael besucht Beerdigung
Michael Jackson und der frühere Football-Star O.J. Simpson – die bekanntesten Klienten von Johnnie Cochran – haben am Mittwoch am Begräbnis des amerikanischen Prominentenanwalts teilgenommen. Rund 5.000 Menschen, darunter zahlreiche Prominente, versammelten sich in einer Kirche in Los Angeles, berichtete die Los Angeles Times. Auch der blinde Sänger Stevie Wonder und Rapper Sean P. Diddy Combs waren unter den Trauergästen. Cochran war am 29. März im Alter von 67 Jahren an einem Gehirntumor gestorben.
Der Jurist hatte sich zunächst als Verteidiger von schwarzen Opfern von Polizeigewalt einen Namen gemacht. 1995 wurde er dann im Doppelmordprozess gegen Simpson ins Anwälteteam berufen. Cochran hatte in den 90er Jahren auch Michael Jackson gegen Vorwürfe von Kindesmissbrauch verteidigt. Das angebliche Opfer und der Popstar einigten sich außergerichtlich auf eine Millionenentschädigung. Der in Santa Maria wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte Sänger konnte wegen einer eintägigen Prozesspause an der Trauerfeier für Cochran teilnehmen.
Quellen: dpa, Jackson IFC
09. April 2005: Jamie Masada und Lisa Marie
Ein Comedy Club-Besitzer hat im Prozess gegen Michael Jackson über die erste Kontaktaufnahme zwischen dem Popstar und seinem mutmaßlichen Missbrauchsopfer gesprochen. Der Junge und dessen zwei Geschwister hätten an einer Veranstaltung seiner Laugh Factory teilgenommen, sagte Jamie Masada am Dienstag im Zeugenstand. Als er vom Wunsch des krebskranken Teenagers erfahren habe, Jackson kennen zu lernen, habe er einige Leute angerufen, darunter den Produzenten Quincy Jones. Er selbst habe Jackson bislang nicht kennen gelernt. „Heute sehe ich ihn zum ersten Mal“, sagte Masada und wandte sich zu dem Angeklagten: „Wie geht es Ihnen?“ Jackson antwortete mit einem Winken.
Masada widersprach außerdem Mutmaßungen, die Mutter des angeblichen Opfers wolle mit ihren Vorwürfen gegen den King of Pop lediglich Geld machen. Die Mutter habe eine große Summe Geld abgelehnt, die er ihr als Mittelsmann angeboten habe, sagte Jamie Masada am Dienstag vor Gericht im kalifornischen Santa Maria. „Alles, was ich brauche, sind Freunde und Gebete […] Ich brauche kein Geld“, habe ihm die Mutter des angeblich von Jackson missbrauchten Jungen gesagt. Masada äußerte sich vor Gericht jedoch nicht dazu, für wen er das finanzielle Angebot übermittelt hatte. Masada berichtete außerdem über einen verzweifelten Telefonanruf der Mutter, nachdem die Fernseh-Dokumentation „Living with Michael Jackson“ im Februar 2003 ausgestrahlt worden war. „Sie war völlig außer sich und den Tränen nahe“, sagte Masada. „Sie halten mich mit meinen Kindern gegen meinen Willen hier fest. Ich muss hier raus“, habe die Frau ihm am Telefon gesagt. Mit Masadas Zeugenaussage wollen die Ankläger die Verteidigungsstrategie von Jacksons Anwälten entkräften, wonach die Mutter sich die Missbrauchsvorwürfe nur ausdachte, um Jackson Geld abzunötigen.
Michael Jacksons Exfrau Lisa Marie Presley sprach unterdessen in einem Fernsehinterview über ihre knapp zwei Jahre währende Ehe mit dem Popstar. Die Verbindung sei kein PR-Gag gewesen. Die Ehe wurde nämlich vollzogen, die beiden hatten Sex. Auf die Frage, ob Jackson sie geliebt habe, antwortete sie: „Ja, so sehr, wie er jemanden zu lieben im Stande war.“
Quellen: Spiegel Online, Reuters, Jackson IFC
09. April 2005: Positive Zeugenaussage
Cynthia Bell, eine Flugbegleiterin und Zeugin der Anklage, stellte den Hauptbelastungszeugen als verzogen und unverschämt dar. Die Stewardess, die Jackson mehrfach bei Flügen begleitet hatte, widersprach Aussagen anderer Zeugen, nach denen Jackson dem Jungen Alkohol zu trinken gab und ihm während eines Fluges im Februar 2003 den Kopf leckte. Zwar habe sie Jackson Wein in einer Cola-Dose serviert, sie habe den Jungen aber nicht daraus trinken sehen, sagte die Zeugin dem Gericht in Santa Maria. Die Idee, den Alkohol mit einer Limonadendose zu tarnen, habe von ihr gestammt. Der Sänger sei auf Flügen nervös und trinke Wein, um seine Nerven zu beruhigen. Die Kinder hätten dies auf Jacksons Wunsch jedoch nicht sehen sollen.
Das mutmaßliche Missbrauchsopfer habe sie in sehr schlechter Erinnerung, berichtete die Stewardess. Der damals 13-jährige Junge habe ständig Sonderwünsche geäußert, sei ausgesprochen unhöflich gewesen und habe mit einer Uhr angegeben, die Jackson ihm geschenkt habe. „Er sagte: Michael hat mir diese Uhr geschenkt, und er würde mir alles kaufen.“ Der Junge sei während des Fluges laut und recht unausstehlich gewesen und habe sie angeschrien, sein Essen sei nicht heiß. Jackson und seine Kinder hätten sich dagegen höflich verhalten. Die Staatsanwaltschaft bezeichnet die Uhr als Bestechungsgeschenk, mit dem der Sänger den Jungen dazu gebracht habe, den gemeinsamen Alkoholkonsum geheim zu halten.
Quellen: Spiegel Online, Reuters, Jackson IFC
09. April 2005: Aussage von Katz
Als Zeuge der Anklage hat Psychologe Stan Katz im Prozess gegen Popstar Michael Jackson ausgesagt, dass Kinder „extrem selten“ falsche Missbrauchsvorwürfe vorbrächten. Richter Rodney Melville erlaubte es dem Psychologen allerdings nicht, sich zur Glaubwürdigkeit des damals 13-jährigen Jungen direkt zu äußern. Katz war der erste, der die Behörden über einen möglichen Kindesmissbrauch durch Jackson informiert hatte. [Anm. von Jackson.ch: Katz war auch schon am Prozess von 1993 beteiligt.] Katz sagte, Ankläger, die glaubhaft erschienen, änderten manchmal ihre Geschichte, indem sie Details ausschmückten oder übertrieben. Kinder, die falsche Anschuldigungen vorbrächten, wirkten dagegen oft widerspruchsfrei. Jacksons Verteidigung hat auf Widersprüche in den Aussagen des inzwischen 15-Jährigen und seines Bruders hingewiesen. Katz räumte im Kreuzverhör ein, dass er selbst nicht über das Thema der Glaubwürdigkeit von Kindern und Jugendlichen in Strafprozessen geforscht habe. „Ich erinnere mich an keinen Fall, in dem ein Jugendlicher oder Vorpubertärer Anschuldigungen zur persönlichen Bereicherung vorgebracht hätte“, fügte er hinzu.
Quellen: Spiegel Online, Jackson IFC
09. April 2005: Alter Anwalt befragt
Im Prozess gegen Michael Jackson hat der ehemalige Anwalt des mutmaßlichen Missbrauchsopfers den Vorwurf der Verteidigung bestritten, die Anschuldigungen seien finanziell motiviert. Er sei nie aufgefordert worden, ein Zivilverfahren gegen Jackson anzustrengen, sagte Larry Feldman [Anm. von Jackson.ch: Er war 1993 Anwalt von Jordan Chandler.] am Freitag vor dem Gericht in Santa Maria. Michael Jacksons Verteidiger Thomas Mesereau fragte den Zeugen, ob es nicht so sei, dass ein Schuldspruch die Erfolgsaussichten eines Zivilprozesses gegen den Popstar vergrößern würde. „Das stimmt“, antwortete Feldman.“
Quellen: AP, Jackson IFC
09. April 2005: Ergebnisse der DNS-Analyse
70 Polizisten hatten das Anwesen von Michael Jackson nach Haaren, Fasern oder DNS-Spuren des Jungen durchsucht, der dem Popstar sexuelle Belästigung vorwirft. Jetzt legten sie dem Gericht das Ergebnis vor. Der Polizist Jeff Klapakis räumte vor der Jury im Gericht von Santa Maria ein, in der Bettwäsche des Popstars seien weder Haare, Fasern oder DNS-Spuren des jugendlichen Klägers gefunden worden. „Wir haben die gesamte Bettwäsche untersucht“, wurde der Ermittler vom US-Sender CNN zitiert. Sie hätten auch Fingerabdrücke auf Sex-Zeitschriften, aber nicht auf Gläsern und Alkohol-Flaschen untersucht.
Quellen: Netzeitung, Jackson IFC
01. April 2005: Michael im Interview
Michael Jackson hat sich in einem Interview als Opfer einer Verschwörung bezeichnet. In dem einstündigen, am Sonntag im Internet veröffentlichten Radio-Interview mit dem Bürgerrechtler Jesse Jackson bezeichnete er sich ferner als „völlig unschuldig“ in dem zur Zeit laufenden Prozess wegen Kindesmissbrauchs. Er bat seine Fans weltweit, für ihn zu beten. Zur Art der vermeintlichen Verschwörung machte Jackson nur Andeutungen: Er sei einer von mehreren schwarzen Berühmtheiten, die grundlos beschuldigt worden seien. Der Popstar nannte in diesem Zusammenhang den früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela, Exboxweltmeister Muhammad Ali und andere. Auch Spekulationen, er sei nahezu bankrott, gehörten zu „den vielen Plänen, mich bloßzustellen“, sagte Jackson. Nichts davon sei wahr. „Ich soll damit durch den Schmutz gezogen werden.“
Jackson deutete an, ein Ziel der Verschwörer könnte der Musikkatalog sein, den er besitze. Jackson besitzt unter anderem die Rechte an den Liedern der Beatles. „Es tobt ein großer Kampf darum, auch jetzt, da wir gerade sprechen“, sagte Jackson. Zum laufenden Kindesmissbrauchsprozess dürfe er infolge einer richterlichen Anordnung nichts sagen, erklärte Jackson. Er bat aber um Gebete und guten Willen. „Bitte seid geduldig, bleibt an meiner Seite und glaubt an mich, weil ich völlig, völlig unschuldig bin“, sagte Jackson. „Seid euch bitte im Klaren darüber, dass eine große Verschwörung vor sich geht, während wir sprechen.“ Er beziehe Kraft aus Gebeten, sagte Jackson.
Der Popstar sagte, er habe seit einem Sturz in der Dusche schwere Schmerzen. Am 10. März war er in Pyjama-Hosen zu spät zum Prozess erschienen, weil er sich wegen des Rückenleidens nach dem Sturz in einem Krankenhaus habe behandeln lassen müssen. Bei dem Sturz habe außerdem er eine schwere Lungenprellung erlitten und infolge der Verletzung Blut gehustet. Angesprochen auf sein geringes Gewicht sagte Jackson, er sei nie ein guter Esser gewesen. Dies habe seiner Mutter und vielen Freunden, darunter Schauspielerin Elizabeth Taylor, immer große Sorgen gemacht. Taylor habe ihn sogar gefüttert. „Ich möchte aber nicht, dass jemand glaubt, ich würde verhungern. Das tue ich nicht“, erklärte Jackson. „Ich bin gesund.“ Jackson sagte, er mache jetzt den Tiefpunkt seines Lebens durch. Der Höhepunkt sei 1982 der Erfolg mit dem Album Thriller gewesen.
Zu den Vorwürfen gegen ihn sagte er: „Ich bin ein Kämpfer, aber am Ende ist es sehr schmerzhaft. Ich bin immer noch ein Mensch, und deshalb tut es sehr, sehr, sehr weh“, klagte der 46-Jährige. „Es ist sehr traurig, es ist sehr, sehr schmerzhaft. Ich bete viel“, fügte der King of Pop hinzu. „So gehe ich damit um, und ich bin eine starke Persönlichkeit.“
Quellen: AP, AFP, Jackson IFC
01. April 2005: Alte Anklagepunkte zugelassen
Gegen Michael Jackson dürfen nun auch mutmaßliche frühere Opfer vor Gericht aussagen. Richter Rodney Melville gab am Montag einem entsprechenden Antrag von Bezirksstaatsanwalt Tom Sneddon statt. Sneddon kündigte an, er wolle fünf weitere Jungen in den Zeugenstand rufen, die nach eigenen Angaben von Jackson unsittlich berührt worden seien. Sneddon erklärte in Santa Maria, die neuen Vernehmungen würden die von der Verteidigung in Frage gestellte Glaubwürdigkeit des jetzigen Klägers stärken. Die fünf Jungen seien zum Zeitpunkt ihres Kontakts mit Jackson zwischen zehn und 13 Jahre alt gewesen. Unter ihnen sei ein Zeuge, der bereits 1990 Missbrauchsvorwürfe gegen den Sänger erhoben hatte. Das Verfahren sei jedoch – ebenso wie ein weiteres 1993 – nach einer Millionenzahlung Jacksons eingestellt worden. Nach Ansicht von Beobachtern könnte Melvilles Beschluss entscheidend für den weiteren Verlauf des Prozesses sein. „Wenn zwei oder drei Kinder das Gleiche sagen, steigen die Chancen für eine Verurteilung stark an“, sagte der Rechtsexperte Jim Hammer dem Fernsehsender Fox. Jacksons Verteidiger Thomas Mesereau hatte sich massiv gegen die Vernehmung mutmaßlicher früherer Opfer eingesetzt.
Quellen: FAZ.net, Jackson IFC
01. April 2005: Gavins Glaubwürdigkeit
Im Prozess gegen Popstar Michael Jackson hat ein Kinderpsychologe über die Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers gesprochen. Das Verhalten des Jungen sei typisch für sexuell Missbrauchte, sagte der Experte. Der von der Anklage bestellte Fachmann sagte vor Gericht in Santa Maria, sexuell missbrauchte Kinder würden häufig erst Monate nach der Tat darüber sprechen und oft nur ungenaue Angaben machen. Der jetzt 15 Jahre alte Junge, der Jackson des Missbrauchs beschuldigt, hatte in Polizeivernehmungen von bis zu sieben Vorfällen berichtet. Im Zeugenstand hatte er aber nur zwei Situationen beschreiben können.
Quellen: Spiegel Online, Jackson IFC
01. April 2005: Fingerabdrücke auf Pornoheften
Im Prozess gegen Michael Jackson haben die Geschworenen Pornohefte, die die Polizei im Schlafzimmer von Jacksons Neverland Ranch gefunden hatte, begutachtet. Auf den Sex-Zeitschriften sind die Fingerabdrücke Jacksons und des angeblichen Missbrauchsopfers, was die Staatsanwaltschaft als Beweis wertet, dass sich die beiden gemeinsam die Zeitschriften angesehen haben. Die Verteidigung hält dagegen, der Junge habe seine Fingerabdrücke hinterlassen, als er das Beweismaterial sichtete.
Abgelehnt wurde von Richter Rodney Melville der Antrag der Ankläger, den Geschworenen zusätzlich etwa 1700 erotische Bilder vorzulegen, die auf einem Computer des Angeklagten gefunden wurden. Melville begründete dies damit, es sei nicht bewiesen, dass Jackson die in einer „Cache“-Datei gespeicherten Bilder aus dem Internet heruntergeladen und angesehen habe. Zudem sei das Material erst nach dem angeblichen sexuellen Missbrauchsfall aus dem Internet heruntergeladen worden.
Quellen: AFP, Jackson IFC
01. April 2005: Weitere Zeugenaussage
Eine Bekannte des Hauptbelastungszeugen im Missbrauchsprozess gegen Michael Jackson hat vor Gericht ausgesagt. Die Entertainerin Louise Palanker behauptet, der damals 13-Jährige habe die Ranch des Popstars nicht verlassen dürfen. Die Mutter des Teenagers habe ihr kurz nach Ausstrahlung einer TV-Dokumentation über Michael Jackson im Februar 2003 am Telefon gesagt: „Diese Leute sind böse. Sie halten uns fest.“ Sie habe verängstigt geklungen. „Sie war sehr aufgeregt und flüsterte fast“, sagte Palanker vor dem Gericht in Santa Maria. Die Frau hätte sie gebeten, nicht unter derselben Nummer zurückzurufen. Die Begründung: „Sie hören alles, was ich sage. Diese Leute sind böse.“ Die Frage, ob die Kinder in der Schule seien, habe die Mutter verneint, dann habe sie geweint. Wo die Frau sich zum Zeitpunkt ihres Anrufs aufhielt, konnte Palanker nicht sagen. Nach dem Telefonat habe sie ihren Anwalt angerufen. „Ich hatte das Gefühl, dass sie gegen ihren Willen festgehalten wurden“, sagte Palanker.
Quellen: Spiegel Online, Jackson IFC
01. April 2005: Michaels Anzüge
Mit täglich wechselnder Garderobe sorgt Michael Jackson vor Gericht für Aufsehen. Dafür hat der Sänger sogar extra einen Designer engagiert. Der King of Pop erscheint jeden Tag in einem komplett neuen Outfit vor dem Richter im kalifornischen Santa Maria. Insider berichten, dass der Sänger diese Gepflogenheit beibehalten wolle. Nach einem Bericht der britischen Zeitung Mirror kümmert sich Designer Michael Bush darum, dass Jackson jeden Tag in passender Garderobe den Gerichtssaal betritt.
Quellen: Netzeitung, Jackson IFC
01. April 2005: Absage von Trump
Der amerikanische Immobilienmillionär Donald Trump will jetzt offenbar doch auf ein Engagement des angeklagten Popstars Michael Jackson verzichten. Das Magazin US Weekly hatte zunächst berichtet, Trumps Partner Phil Ruffin wolle Jackson dauerhaft an das gemeinsame New Frontier Hotel and Casino in Las Vegas binden. Ruffin habe bereits mit Vertretern des Sängers über ein solches Engagement gesprochen. Trump sprach am Donnerstag in der Fernsehshow The Insider von einer interessanten Idee, „aber ich glaube nicht, dass er auch nur zur Hälfte der Auftritte erscheinen würde“. Außerdem könne er sich nicht vorstellen, wie eine Versicherung für Jackson aussehen könne.
Quellen: AFP, Jackson IFC