21. August 2005: Der neue Fall
Weil Michael zu einem Gerichtstermin weder selbst aufgetaucht noch einen Vertreter geschickt hat [Jackson.ch berichtete], verhängte Richter Eldon Fallon eine Strafe von 10.000$. Jacksons Anwalt Charles Gay erklärte, die Vorladung sei im Trubel um den Prozess in Santa Maria untergegangen. Sie war am 13. Juni, dem Tag des Freispruchs, eingegangen.
„Ich möchte darauf hinweisen, dass der 13. Juni wahrscheinlich der angespannteste Tag in Michael Jacksons Leben war“, sagte Gay. Er führte weiter aus, dass Jackson zu dieser Zeit weder gegessen noch getrunken habe und sich um seine Zukunft und die seiner Kinder gesorgt habe. „Die Weisung vom 13. Juni gelangte durch das Chaos in Michael Jacksons Leben nicht in die richtigen Hände.“ Richter Fallon erwiderte, es sei wohl unangebracht, Jackson wegen Missachtung des Gerichtes zu bestrafen, die Kosten müssen aber erstattet werden. „Es strapaziert mein Verständnis, dass Mr. Jackson nicht davon gewusst haben soll“, sagte er, „die Vorladungen gingen alle an die selbe Person.“ Michael muss nun 5.000$ für eine verpasste Anhörung und weitere 5.000§ für Bartuccis Anwaltskosten zahlen.
Der Kläger Joseph Thomas Bartucci Jr., er sei im Jahre 1984 in Jacksons Limousine gelockt und danach tagelang gegen seinen Willen festgehalten worden. Während eines Ausfluges nach Kalifornien sei er von dem Sänger sexuell misshandelt worden. Bartucci, der damals 18 Jahre alt war, sagt, er habe die Erinnerungen bis 2003 unterdrückt, dann habe er Berichte über den Missbrauchsvorwurf gegen Jackson gesehen.
Michael Jackson wurde jedoch an mindestens einem der Daten, an denen Bartucci angeblich belästigt wurde, im Weißen Haus fotografiert, weil er den damaligen Präsidenten Ronald Reagan besuchte.
Außerdem ist Gay der Ansicht, dass dieser Fall höchstwahrscheinlich gar nicht zur Verhandlung kommen werde. Es liegt zwar nur ein Jahr zwischen dem Zeitpunkt, zu dem Bartucci sein Gedächtnis wiedererlangt haben will und der Anzeige, angeblich hat Bartucci das Thema schon in den 90er Jahren mit seiner Ehefrau besprochen.
Bartuccis Anwalt William Pigg hat einen Antrag gestellt, Gay als Jacksons Anwalt nicht zu akzeptieren. Bartucci sagt nämlich, er habe den Fall mit Anwälten aus Gays Firma, Adams and Reese, besprochen. Gay sagte zu dem Fall: „Mr. Bartuccis Erinnerung scheint falsch zu sein.“ Pigg sagte, er wolle einen schnellen Prozess, in dem Bartucci auf Schmerzensgeld in unbekannter Höhe für verschiedene Vergehen, wie zum Beispiel seelische Grausamkeit, klage. „Mein Klient stand unter großem Stress“, sagte er. „Er war das Opfer von Rufmord. Vor wenigen Wochen wurde Tierblut an seine Tür geschmiert.“
Ende letzten Jahres hatte Bartuccis damalige Freundin Hope Horne in einem Interview über seine Pläne, Michael zu verklagen, gesagt: „Ich äußere mich jetzt, weil ich nicht zusehen kann, wie dieser Betrüger einen Mann ruiniert, der schon genug Probleme hat. Er ist ein totaler Trickbetrüger und ein Lügner.“ Außerdem hat Bartucci 2001 auch einen Pfarrer aus Louisiana wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt. Er behauptete „der Pfarrer habe vom Ankläger Masturbation verlangt, damit dieser geläutert werden könne und nicht zur Hölle gehen müsse.“ Bartucci selber ist zur Zeit wegen Betrugs angeklagt.
Der Richter hat ein Treffen für den 7. September anberaumt, um einen Gerichtstermin auszumachen.
Quellen: AP, Celebrity Justice, MJJF
19. August 2005: Statement zu Johnsons Tod über Bain
Als Michael Jackson am Dienstag ein Statement zum Tod eines seiner Mentoren, John H. Johnson, veröffentlichte, erregte die Quelle der Nachricht Aufmerksamkeit: das Büro von Raymone K. Bain, der Sprecherin, von der man seit kurz vor dem Ende des Prozesses gegen MJ nichts mehr gehört hatte. Bain, die ihr Büro in Washington D.C. hat, bestätigte am Telefon, dass sie weiterhin für Michael Jackson arbeitet. Sie sagte, sie stehe weiterhin in Kontakt mit dem Sänger, der sich noch immer mit seinen Kindern in Bahrain aufhalten soll. „Er ist im Urlaub, entspannt sich, und es geht im gut“, sagte sie, verweigerte aber jeden weiteren Kommentar.
Kurz bevor Michael Jackson am 13. Juni freigesprochen wurde, war auf seiner Website eine Nachricht veröffentlicht worden, die besagte, dass Bain gekündigt worden sei. Sie bestätigte das nie. Das Statement, das sie am Dienstag in Jacksons Namen veröffentlichte, lautete: „Ich bin zutiefst betrübt, vom Tod meines Mentors und Freundes John Johnson zu hören. Ich sende seiner Frau Eunice und seiner Tochter Linda mein herzliches Beileid.“ Johnson, der am Montag im Alter von 87 Jahren starb, war der Gründer der Zeitschriften Ebony und Jet.
Quellen: AP, IFC International
19. August 2005: Geschworene äußern sich gegen Michaels Freispruch
Knapp zwei Monate nach dem Freispruch für Popstar Michael Jackson (46) haben zwei Mitglieder der Geschworenen die Entscheidung öffentlich bedauert. In einer Talkshow des US-Fernsehsenders MSNBC erklärten die Geschworenen Eleanor Cook und Ray Hultman am Montagabend (Ortszeit) letzter Woche, sie hielten Jackson des Kindesmissbrauchs für schuldig. Dem Freispruch hätten sie nur zugestimmt, weil der Obmann der Geschworenen gedroht habe, sie andernfalls von den Geschworenen auszuschließen, und weil ihre Gegenstimmen sowieso nichts am Ergebnis geändert hätten. Jacksons Verteidiger Tom Mesereau bezeichnete das Verhalten der beiden Geschworenen als peinlich und empörend. Schließlich haben die Geschworenen lange über das Urteil beraten. Die Geschworenen hatten sich am 13. Juni einstimmig für den Freispruch ausgesprochen.
Cook und Hultman arbeiten beide an Büchern über den Jackson-Prozess. Frei übersetzt soll eines der Bücher „Schuldig wie die Sünde, frei wie ein Vogel heißen“. Die Autorin ist die 79 Jahre alte ehemalige Geschworene Elly Cook, wie die New Yorker Zeitung Daily News am letzten Freitag berichtete. Das andere Buch, das ebenfalls eine Schuld Jacksons nahe legen soll, schreibt der 62 Jahre alte ehemalige Geschworene Ray Hultman. Hultman hatte bereits kurz nach der Verkündung von Jacksons Freispruchs erklärt, diese Entscheidung beziehe sich ausschließlich auf die in dem konkreten Prozess erhobenen einzelnen Vorwürfe und die dazu eingebrachten Beweisanträge. Unabhängig davon glaube er, dass Jackson kleine Jungs belästigt habe.
Quellen: FAZ.NET, IFC International
10. August 2005: Interview mit Michael
In der kommenden Woche soll in den USA das erste Interview mit Michael Jackson nach Ende seines Prozesses erscheinen. Für die Exklusiv-Geschichte handelte der Star ein annehmbares Honorar aus. Wie die „New York Post“ berichtet, bezahlte das aus Großbritannien stammende Magazin „OK!“, das vor einigen Jahren exklusiv die ersten Fotos von Prince veröffentlichten durfte, dem Popstar rund zwei Millionen Dollar für die Geschichte und ein exklusives Fotoshooting, dessen Ergebnisse zusammen mit dem Interview erscheinen werden.
Die Fragen an Jackson seien allerdings eher lasch gewesen, zitiert die „New York Post“ eine nicht genannte Quelle: „Er konnte seine Sicht der Dinge so erzählen, wie er das wollte.“ „OK!“-Chefredakteurin Sarah Ivens parierte den Seitenhieb mit dem Hinweis, die Mission des Magazins sei es, Prominente gut aussehen zu lassen „und unsere Leser über die neuesten Nachrichten zu Promi-Mode, -Unterhaltung und -Lifestyle zu informieren.“ „Ok!“ erschien letzte Woche zum ersten Mal in den USA. Da sich die Verhandlungen mit Jackson zu lange hingezogen hätten, so die „Post“, schmückt nun Jessica Simpson das Cover der Premieren-Ausgabe. Das Exklusivinterview ist dann in der zweiten zu lesen.
Quellen: Netzeitung, IFC International
10. August 2005: Verschiedene Gerüchte
Jüngst machten Gerüchte im Sommerloch die Runde, dass Michael Jackson plane, in Potsdam ein neues Neverland aufzubauen. Doch nun heißt es, der Popstar werde sich in Bahrain niederlassen. Wie die „New York Post“, in letzter Zeit oft Verbreiter von Gerüchten über den King of Pop, berichtet hat der Sänger einen Palast im Golfstaat erworben, wo er sich derzeit vom Prozess erholt. Es sei ein „extravagantes Anwesen“ auf einem 50.000 Quadratmeter-Grundstück, so der Bericht. Der Kaufpreis sei nicht bekannt.
Nachbar des Popstars soll Jacksons Freund Scheich Abdullah bin Hamad al Khalifa sein. Seit Ende des Prozesses hat sich der Sänger nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Die „Post“ will auch wissen, dass Jackson sich in Bahrain relativ entspannt in der Öffentlichkeit bewege. Versteckt unter einem weißen traditionellen Gewand und einer Kopfbedeckung spaziere er durch die Straßen.
Ein weiteres Gerücht besagt, dass der Sänger sich um einen neuen PR-Manager bemüht habe und zwar den krisenmeisternden Briten Max Clifford, der unter anderem Jimi Hendrix und Jeffrey Archer beraten hat. Der habe jedoch abgelehnt mit der Begründung: „Es wäre der härteste PR-Job seit Saddam Hussein. Es würde mich wundern, wenn er das Ruder noch mal rumreisst.“
Quellen: Netzeitung, IFC International
10. August 2005: Einigung mit Debbie Rowe in Sicht
Nach seinem Freispruch im Prozess um Kindesmissbrauch vor wenigen Wochen ist Michael Jackson offenbar weiter dabei, sein Privatleben zu ordnen: Der Popstar stehe kurz davor, sich mit seiner Ex-Frau Debbie Rowe über das Besuchsrecht für die beiden gemeinsamen Kinder zu einigen, meldet die Nachrichtenagentur AP und beruft sich dabei auf Aussagen von Jacksons Anwalt.
Jackson und Rowe waren von 1996 bis 1999 verheiratet. Aus dieser Verbindung stammen der mittlerweile achtjährige Prince Michael sowie die siebenjährige Paris. Beide leben beim Vater – im Jahr 2001 hatte Rowe freiwillig auf alle Elternrechte verzichtet. Allerdings erklärte ein Richter diese Entscheidung im letzten Jahr für ungültig. Rowes Anwälte hatten geltend gemacht, bei der ursprünglichen Einigung seien die Verfahrensregeln nicht befolgt worden. Zu dieser Zeit stand Jackson schon wegen Kindesmissbrauchs unter Anklage. Außerdem gab es Verbindungen zwischen dem Popstar und der Nation of Islam, der immer wieder Antisemitismus vorgeworfen wurde. Da Rowe Jüdin ist, hatten ihre Anwälte das neue Verfahren mit diesen Entwicklungen in Jacksons Leben begründet.
Allerdings hatte Rowe sich im Missbrauchsprozess auf die Seite ihres Ex-Manns gestellt: Vor Gericht beschrieb sie Jackson als guten Vater, der von „opportunistischen Aasgeiern“ umgeben sei, die aus seinen Schwierigkeiten Kapital schlagen wollten. Außerdem sagte sie aus, sie hoffe, wieder eine Beziehung mit Ex-Mann und Kindern aufzubauen, ihrer „Familie“, wie sie sagte. „Eine Einigung ist in Sicht“, sagt nun Jacksons Anwalt Michael Abrams. Kontrahentin Iris Finsilver wollte das nicht bestätigen, reagierte aber mit den Worten: „Ich würde die Verhandlungen nicht gefährden wollen.“ Außer den beiden Kindern aus seiner Ehe hat Michael Jackson noch einen Sohn, Prince Michael II. Über die Identität der Mutter dieses Kindes hat der Popstar bisher geschwiegen.
Quellen: N24, IFC International
01. August 2005: Bericht über Joe Jackson Day
Wir waren beim Joe Jackson Day vor Ort in Berlin. Lest den Bericht (mit Fotos).