Premiere: MJ – The Musical

2. Februar 2022

Am Dienstag-Abend feierte das offizielle Musical „MJ“ Premiere am Broadway in New York. Das Publikum ist begeistert, doch in den meisten Reviews zeigt sich: Der Schatten von Leaving Neverland lastet weiter auf Michaels Vermächtnis. Die Reaktionen und Fotos:

An der Premiere nahmen Michaels Kinder Bigi, Paris und Prince Jackson teil, ebenso TJ Jackson. Während Prince und Paris auf dem roten Teppich posierten, wurde Bigi nur am Hintereingang gesichtet. Weitere prominente Gästen waren Spike Lee, Kenny Ortega, John Branca, der Bürgerrechtler Al Sharpton und weitere.

Fotos von Bigi und von den Promis auf dem roten Teppich sind hier bei „Just Shared“ zu sehen.

Eine Korrespondentin von RBB Kultur hat das Musical in New York besucht und mit Gästen gesprochen. Der deutsche Radiobeitrag hier:
Premiere des umstrittenen Musicals über MJ am Broadway


„Angetrieben von bemerkenswerten Tänzen und der mitreißenden Performance von Myles Frost ist MJ eine fesselnde, adrenalingeladene Show.“ – Peter Marks, Washington Post Review

Update:

„Broadways MJ ist eine wahnsinnig unterhaltsame Hommage an Michael Jackson“, ist im erfreulich positiven Review von Theater Mania zu lesen. Darin wird der Choreograph gelobt: „Wheeldon nutzt das Drehbuch von Nottage als Sprungbrett für eine rasante und dynamische Inszenierung. Seine Produktionsnummern erinnern an Jacksons ikonische Musikvideos, während er gleichzeitig originelle Choreografien einbringt. Das Ergebnis ist der beeindruckendste Tanz, der derzeit auf einer Broadway-Bühne zu sehen ist. MJ zementiert Wheeldons Ruf als einer der großen Regisseur-Choreographen.“

Ein detaillierter Bericht zum Musical und dessen Story ist bei The Grio zu lesen:

Broadway’s ‘MJ The Musical’ analyzes Joe Jackson’s polarizing influence on the King of Pop

„Während des Musicals sah man Paris im Publikum während eines emotionalen Duetts von I’ll Be There im ersten Akt der Show weinen“, berichtet Page Six in ihrem Review. In der Szene zuvor war zu sehen wir der kleine Michael vom Vater geschlagen wurde.

„Der berühmte Jackson-5-Song wurde in der Show von der Schauspielerin Ayana George als Matriarchin Katherine Jackson und Christian Wilson als Little Michael gesungen. Paris, 23, wurde gesehen, wie sie sich die Tränen aus den Augen wischte, nachdem sie ihren Kopf während der emotionalen Nummer auf die Schultern eines ihrer Brüder gelegt hatte. Dann tupfte sie sich mit einem Taschentuch die Augen ab, wie ein Theaterbesucher berichtete.“

„Wie Jackson so oft sagt, dass es zu einem Mantra wird, muss die Dangerous Show perfekt sein. Wenn man sich MJ ansieht, drängt sich der Verdacht auf, dass das hochkarätige Kreativteam von demselben fast schon manischen Drang angetrieben wurde. Abgesehen von der langweiligen Rahmenhandlung versucht MJ hart und unaufhörlich, über die gerade noch ausreichende Nostalgie hinauszugehen, die selbst zweitklassige Jukebox-Produktionen zu Publikumslieblingen machen kann. Es gelingt: MJ ist ein wildes, unterhaltsames Wunderwerk.“ – Greg Evans, Deadline Review

Während praktisch kein Journalist die in Leaving Neverland neu aufgewärmten Beschuldigungen unerwähnt lässt – wie etwa im relativ negativen Review der New York Post oder von ABC News – nervt sich Roger Friedman über die „schrulligen Journalisten“ in seinem Bericht für Showbiz:

„Wenn Michael noch leben würde, könnte er natürlich nicht damit durchkommen. Als Journalistin, die über ihn berichtet hat, wäre ich voll bei der Sache. Aber Michael ist tot. Seine Geschichte ist vorbei. Er wurde nie wegen irgendetwas verurteilt. Er wurde 2005 vom Vorwurf des Kindesmissbrauchs und der Entführung freigesprochen. Er hinterlässt also eine saubere Akte. Er wurde unglaublich exzentrisch, aber dieses Bild zeigt ihn bei der Arbeit und immer noch reglementiert wie ein Künstler. Und die Hits und die berühmten Tänze.“

„Regisseur Christopher Wheeldon und Dramaturgin Lynn Nottage haben ein sehr unterhaltsames Stück Theater geschaffen, das Michaels Probleme und Fragen andeutet, sich aber auf die Musik konzentriert. Die Besetzung, angeführt von Myles Frost, ist großartig. Frost ist noch nie am Broadway aufgetreten, aber er schwebt und schwingt wie Michael auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er hat auch die Falsett- und Mittellage seines Gesangs drauf. Ich würde seine Leistung mit Adrienne Warrens Tony Award-Darstellung als Tina Turner vergleichen. Frost ist mit vollem Einsatz dabei und das sieht man.“


Dauer des Musicals: Etwa 2.5 Stunden.

Wo: Neil Simon Theatre, 250 W. 52nd Street, New York

Tickets: mjthemusical.com

Book by Lynn Nottage. Directed and choreographed by Christopher Wheeldon. Sets, Derek McLane; lighting, Natasha Katz; costumes, Paul Tazewell; sound, Gareth Owen; projections, Peter Nigrini; orchestrations and arrangements, Jason Michael Webb and David Holcenberg; Michael Jackson movement, Rich and Tone Talauega. With Gabriel Ruiz and Antoine L. Smith.


Über die Uraufführung hatten wir hier berichtet:

DAS MUSICAL „MJ“ BEGEISTERT (News vom 7. Dezember)

Was wurde seither geändert? Da wir persönlich bisher nicht vor Ort waren, schwer zu sagen. Es scheint jedoch, dass zumindest Michaels Song „Money“ durch das bekanntere Stück von The O’Jays „For The Love of Money“ ersetzt wurde.

Quelle: jackson.ch, div. (im Artikel verlinkt)

Ein Kommentar zu “Premiere: MJ – The Musical

  1. Dani

    Die Überschrift von der „Süddeutschen Zeitung“ zum Musical scheint von besonders schrulligen Journalisten verfasst worden zu sein. Oder wohl eher vervielfältigt, von jenen Journalisten, über die sich Roger Friedman beschwert. Dort wird das Musical dargestellt, als würde das Publikum zu Komplizen gemacht werden. Der restliche Inhalt ist mir unbekannt, da ich solche Artikel nicht mehr fördere. Einige von 2019 waren schon fast in Richtung Wahn und Paranoia. Living Fantasyland ist reine Propaganda der Medien für ihre Zwecke, um damit Geld zu machen. Der Wahrheitsgehalt spielt keine Rolle. Hier geht es nicht um Opfer oder Aufklärung. Diese Lügen sind eine Schande, da es real gesehen nach so vielen Jahren praktisch unmöglich ist, wirklich an diese Vorwürfe zu glauben, sollte man als Journalist seine Arbeit richtig erledigt haben.

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