Im Jahr 1996 gründeten Michael Jackson und der (kürzlich verhaftete) saudische Prinz Al-Walid bin Talal das Unternehmen „Kingdom Entertainment“. Auf dem Disneyland-Blog werden jetzt die Pläne für einen Neverland Vergnügungspark erneut gezeigt.
Nach Michael Jacksons Tod wurden die Pläne vom geplanten Erlebnispark erstmals der Öffentlichkeit gezeigt. Leider wurde der „Neverland Theme Park“ bis heute nicht verwirklicht. Aus unbekannten Gründen beendeten Prinz Al-Walid bin Talal und der King of Pop ihre geschäftliche Verbindung bald wieder. (Aus der Zusammenarbeit ist den Fans nur der Film „Ghosts“ bekannt, ebenso Bilder von einem HIStory Tour-Flugzeug mit dem „Kingdom Entertainment“ Logo auf der Heckflosse.)
Im Jahr 1996 sagte Michael bei der „Kingdom Entertainment“ Pressekonferenz in Paris, dass ihn seine Welttourneen auf die Idee gebracht hätten, in allen möglichen Bereichen der Unterhaltung aktiv zu werden. „Während dieser Zeit begann ich zu erkennen, dass globale Familienunterhaltung der Welt Frieden, Brüderlichkeit und Liebe bringen könnte“, so Michaels Worte. „Durch Kingdom Entertainment werden der Prinz und ich menschliche und finanzielle Ressourcen kombinieren, um in allen Phasen der globalen Unterhaltungs-Revolution erfolgreich zu sein.“
Auf dem Blog „Disney and More“ wird nun ein Artikel zu einem geplanten Vergnügungspark „Peter Pan’s Neverland theme park“ erneut gezeigt.
Der Beschrieb und die Illustrationen zeigen Details. Der Eingangsbereich hätte Sehenswürdigkeiten aus London zeigen sollen: Kensington Gardens, Big Ben und das House of Parliaments, ebenso die Tower Bridge. Die Besucher wären dann über das animierte London in das dahinterliegende Neverland „geflogen“. Wobei die Leute nicht wirklich geflogen sondern auf eine Plattform gelegen und mit Filmszenen getäuscht worden wären.
„Kingdom Entertainment“ hatte nach der Gründung 50 Prozent von „Landmark Entertainmnet“ gekauft. Diese Firma illustrierte dann die „Neverland“-Park-Ideen. (Prinz Al-Walid bin Talal besass 45 Prozent des Anteils und MJ fünf Prozent.)
Hier können der Beschrieb und Bilder der Michael Jackson Parkpläne angesehen werden. Anfangs wird eine erste gezeichnete Karte des Vergnügungsparks gezeigt. Am Ende des Artikels dann die finale „Neverland Theme Park“ Version, die am 24. Mai 1999 gezeichnet worden sei. (Anmerkung: Ab 1998 versuchte Michael Jackson mit dem afroamerikanischen Unternehmer Don Barden Pläne für Vergnügungsparks umzusetzen. Davon wird im Blog aber nichts erwähnt und es ist unklar, ob der saudische Prinz im Jahr 1999 noch mit MJ in Geschäfte verwickelt war.)
Was macht Prinz Al-Walid bin Talal heute? Der Unternehmer aus Saudi-Arabien zählt zu den reichsten Milliardären im nahen Osten. Und wurde im November 2017 verhaftet. Er wird seither vom Regime festgehalten. Eine „Anti-Korruptions-Kommission“ unter der Leitung vom aktuellen Kronprinzen Mohammed bin Salman hat in jüngster Vergangenheit zahlreiche Prinzen und Minister festgenommen. Der Flughafen der Hauptstadt wurde für Privatjets gesperrt – mutmasslich um Fluchten von reichen Geschäftsleuten zu verhindern.
Dieser dreiseitige Bericht vom Handelsblatt hält weitere Informationen zu den Vorgängen in Saudi-Arabien bereit:
Bei der jüngsten Verhaftungswelle in Saudi-Arabien wurde auch Prinz Al-Walid Opfer der Säuberungskampagne. Der Multi-Milliardär ist für den machthungrigen Kronprinzen eine echte Gefahr – auch weil er ihm sehr ähnlich ist.
Wie auch der Kronprinz habe Prinz Al-Walid bin Talal auf Reformen und Frauenrechte gesetzt – so habe Al-Walid beispielsweise Frauen in Führungspositionen seiner Unternehmen gebracht und eine Pilotin für seinen privaten Airbus A380 eingestellt. Die Rückkehr des erzkonservativen Königsreich Saudi-Arabien (es gibt gemäss diverser Medienberichte teils mindestens so schlimme Menschenrechtsverletzungen und Regeln wie vom selbsternannten Islamischen Staat in deren besetzen Gebieten praktiziert.) zu einem moderaten Islam fordern sowohl der Kronprinz Mohammed bin Salman wie auch Prinz Al-Walid bin Talal. Letzterer hat den moderaten Islam durch eine liberale und über-konfessionelle Stiftung gefördert, so das Handelsblatt.