Der neue Film „Michael Jackson: Man In The Mirror“ mit Archiv-Aufnahmen, Interviews von Weggefährten und nachgestellten Szenen mit Imitator Earnest Valentino, kann hier angesehen werden:
Wir geben zum Inhalt keinen ausführlichen Kommentar ab, nur soviel: Ein weiterer Versuch, Michael Jackson in einem Boulevardfilm darzustellen.
Quelle: jackson.ch, youtube.com (Earnest Valentino Official Youtube Channel)
Eigentlich sollte man gleich nach den ersten Minuten abschalten! Denn diese „Doku-Soap“ ist nicht zu vergleichen mit gelungenen Dokumentationen, wie die von Spike Lee, die ausschließlich mit Original Filmmaterial leben oder sein musikalisches Werk ehren. Auch wenn versucht wird mit Weggefährten MJs Werdegang aufzuzeichnen, wobei die meisten aus der zweiten und Dritten Reihe zu sein scheinen, gelingt dies hier nur halbherzig und wirkt oft fast diskreditierend. Allein die mehrmals wiederholte Szene der polizeilichen Untersuchungen im Chandler Fall ist dermaßen unnötig und zeugt eben von diesem „schaubegierigen“ Journalismus der MJ zeitlebens zu schaffen gemacht hat. Mir persönlich gefallt das gar nicht und Michael würde ebenfalls schockiert sein. Viele scheinen zu denken, dass man darauf die Gefühle von Verstorbenen keine Rücksicht mehr zu nehmen braucht, leider hochgradig falsch! Hier ist lediglich darauf abgezielt das MJ sich immer verkauft! Auch denke ich, dass die interviewten Personen bei solchen Produktionen oft erst das Endergebnis zu sehen bekommen wenn es zu spät ist. Das wäre jedenfalls nicht zum ersten Mal der Fall. Zum Thema der nachgespielten Personen und Szenen habe ich eher eine sehr persönliche Einstellung, dass sollte man ganz lassen wenn es nicht allein im Rahmen einer guten Hommage und damit Ehrung seines musikalischen Werkes geht. In diesem Film geht es eher nach hinten los. Nicht nur MJ und o.g. Szene auch die der Jackson 5 Ära brachten nicht viel Gutes rüber, geschweige denn das Talent das sie persönlich ausstrahlten. MJ selbst wurde fast durchweg im „Jammertal“ gezeigt und damit bewusst ein Bild geschaffen, das ihm – einmal mehr- nicht gerecht wird. Einzig der Brandunfall war eindeutig schwer und einschneidend dargestellt und damit vlt. zum ersten Mal so öffentlich als Ursache für seine Medikamenten Abhängigkeit bewusst wahr genommen. Hier fehlt aber die Tatsache, dass er sich bei einem Entzug hatte helfen lassen und das er viele Jahre, „z.B. die als Vater seiner Kinder“ keine Medikamente nötig hatte. Bis das Comeback ihm schlaflose Nächte bescherte.
Daher alles zusammen genommen, eher ein Beitrag auf den man hätte verzichten können und den man sich nur „mühsam“ anschaut. Als Buch (ich glaube es war eines) zieht es ja eher Fans und damit interessierte und informierte Leute an (die auch noch lesen wollen müssen), als Film im 20:00 Uhr Abendprogramm möchte ich so etwas eher nicht veröffentlicht sehen. Aber was bleibt MJ schon erspart, wenn es um Geld, Einschaltquoten und Klicks geht!
Mein Gott wie peinlich.
Was bei Michael aus unschuldigen Herzen geschah, wirkt hier anstößig und ist nicht dazu geeignet MJ im richtigen Licht zu sehen.