Vincent Paterson erinnert sich an den Dreh zum Thriller-Clip. Michael Jackson habe die Tanzschritte bis zur Perfektion geübt, da er grossen Respekt davor hatte, inmitten von den besten Profitänzer Los Angeles zu tanzen.
Als Zombie tanzte Vincent Paterson im Thriller-Clip mit. Und er war an der Seite von Michael Peters als assistierender Choreograph für die legendären Schritte mitverantwortlich. Im Interview mit The U.S. Sun erinnert er sich an die Dreharbeiten mit dem damals 24-jährigen Michael Jackson:
„Als wir zu den Dreharbeiten gingen, war es kalt und regnerisch, spät in der Nacht. Michael hielt sich oft in seinem Trailer auf. Ich sagte immer: ‚Komm schon, Mike, komm raus. Komm und rede mit allen.‘ [Er antwortete] ‚Ach, Vince, das kann ich nicht so gut. Ich bin nicht so gut darin, mit Leuten zu reden.‘
„Ich sagte: ‚Michael, komm schon, du kennst diese Leute. Du kennst einige von ihnen von ‚Beat It‘, jetzt kennst du sie von den Proben. Sie sind süß. Komm schon!‘ Er kam raus, hatte eine tolle Zeit mit allen und war einfach ein Teil der Gang. Es war ein fantastischer Dreh.“
„Seit ich Michael kenne, war er immer sehr schüchtern und ruhig. Bei den Proben war er immer so. Aber wenn die Musik losging, war er ein verrückter Mann.“
„Wir hatten großartige Tänzer bei Beat It, aber bei Thriller hatten wir die Crème de la Crème – die besten Tänzer in Los Angeles. Als Michael dazukam, waren die Tänzer viel besser als Michael. Michael wusste, dass er sich mehr anstrengen musste. Aber er war schon nach Hause gegangen und hatte geprobt, das konnten wir sehen. Ich konnte sehen, dass er sich den Arsch abtrainiert hatte. Als er dann anfing, seine Sachen herauszuholen, flogen schon bei den Proben die Funken.“
„Michael sagte: ‚Lass die Musik dir sagen, was sie als Choreograf sein will. Versuche nicht, der Choreografie deine Vorstellungen aufzuzwingen. Tu, was sie dir sagt.‘ Und so habe ich gelernt, wie ich meine Choreografien mache, und ich wurde inspiriert, indem ich die Musik zu mir sprechen ließ.“
Vincent Paterson war von Michael Jacksons Ehrgeiz fasziniert
„Ich kann sagen, dass ich noch nie jemanden gesehen habe, der so ehrgeizig war wie Michael, außer Madonna, im Ernst. Michael war ein Perfektionist, und ich denke, das ging Hand in Hand mit seinem Antrieb. Deshalb brauchte er manchmal sehr lange, um ein Album fertigzustellen. Jede Note, jeder Klang seiner Stimme, er wollte, dass es so perfekt wie möglich ist. Er war ein Proberaumfreak.“
„Und er probte zwei Stunden lang dieselben Schritte von acht Zählzeiten, bis er sie so perfekt beherrschte, dass es sich anfühlte, als sei es seinem Körper einfach angeboren oder als hätte er es erschaffen, und nicht ich oder Peters.“
„Ich bin mir sicher, dass ein Teil davon damit zu tun hat, dass er von Kindesbeinen an so getrieben war und sein Vater einen so großen Einfluss auf ihn hatte.“
Michael wollte diesen Clip unbedingt machen
Michael Jackson kämpfte sechs Monate lang um die Realisierung des Videos, nachdem die Verantwortlichen von Epic Records seinen „zu teuren“ Vorschlag abgelehnt hatten.
Schliesslich finanzierte er das Projekt mit seinem eigenen Geld und einem 500’000 Dollar-Deal mit MTV für eine Making-Of Doku.
„Er hat in gewisser Weise seinen ersten eigenen Film gedreht“, sagt Vincent Paterson.
„Er war sehr aufgeregt und sagte allen: ‚Danke, Leute. Ich danke euch so sehr. Wir werden Geschichte schreiben!‘ Das war sein Gefühl.“
Vincent Patersons Zusammenarbeit mit Michael begann als Tänzer in den Videos zu Beat It und Thriller. Später war er verantwortlich für die Choreografie weiterer Videos, wie Smooth Criminal, The Way You Make Me Feel, Black Or White und Blood On The Dance Floor. Er arbeitete auch an der Choreografie der Bad World Tour, Michaels Super Bowl Performance und des MTV 10thAnniversary Specials.
Hier ein Artikel dazu von All4Michael.
Quelle: jackson.ch, the-sun.com, all4michael.com