Review Destiny

albumdestinyThe Jacksons – Destiny

So stolz wie der Pfau im Booklet seine Federn zeigt, war wohl auch Michael Jackson, als Ende 1978 die Destiny-LP erschien. Erstmals liess nämlich eine Plattenfirma die Jacksons ein komplettes Album selbst komponieren. Nur Blame It On The Boogie stammt nicht aus den Federn der Jacksons.
Was Michael Jackson als 20-Jähriger mit seinen Brüdern ablieferte kann sich auch heute noch zeigen lassen: Destiny übertrifft die beiden Vorgänger Alben der Jacksons klar. Bemerkenswert insbesondere, da diese mehrheitlich von den Philly Soul Pionieren Kenneth Gamble und Leon Huff geschriebenen wurden. Auf Destiny präsentieren die Jacksons mehr Persönlichkeit, mehr Funk, mehr Disco, mehr R`n`B, und gleichzeitig genauso viel Soul wie in den Stücken der Erfolgs-Produzenten Gamble und Huff.
Groovige Songs wechseln sich ab mit melancholischen Balladen. Im von Michael und Randy Jackson geschriebenen That`s What You Get geht es um einen gebrochenen Mann, der sein Leben lang allen einen Gefallen machen wollte, sich selbst dabei aber völlig vergass. Trotz nachdenklichen Stücken, prägen die gute-Laune Songs das Album. Wem Shake Your Body noch zu wenig tanzbar ist, wird spätestens vom schnellen All Night Dancin` mitgerissen. Die Jacksons bewiesen, dass sie es genauso verstehen, starke Rhythmen wie verträumte Melodien zu schreiben. Und die Welt wusste: Die Jackson 5 sind erwachsen geworden.

 

Hingergrundinfos:

Der Pfau war das Logo der Jacksons-Produktionsfirma „Peacock Productions“. Wie der Pfau alle Farbtöne in seinem Federkleid vereint, so wollten auch die Jacksons mit ihrer Musik die unterschiedlichsten Menschen vereinen.

 

Bei „M. Jackson“, der als Komponist von Blame It On The Boogie angegeben wird, handelt es sich nicht um “unseren” Michael Jackson. Es handelt sich um Mick Jackson, der in England eine eigene Version des Songs veröffentlichte. (Die beiden Versionen wurden dort fast zur selben Zeit heraus gegeben, die Medien amüsierten sich natürlich über die gleichen Songs von den beiden Michael Jacksons)

 

Review: Ueli Meier