O.J. Simpson: Gute Erinnerungen an Neverland

19. März 2018

Nach seiner vorzeitigen Entlassung aus dem Gefängnis sprach O.J. Simpson in einem Interview über Michael Jackson – wie ihn dieser für eine Krebs-Stiftung und nach dem Mordprozess unterstützt habe.

O.J. Simpson galt in den 1970er Jahren als einer der talentiertesten Football-Spieler in den USA und machte sich auch als Schauspieler einen Namen. 1994 war sein Name wieder in aller Munde. Der ehemalige Spitzensportler wurde des Mordes an seiner ehemaligen Ehefrau Nicole Brown und deren Bekannten Ron Goldman beschuldigt, jedoch nach einem für viel Aufsehen sorgenden Prozess im Jahr 1995 freigesprochen.

O.J. Simpsons Anwalt, Johnnie Cochran, hatte zuvor Michael Jackson im Chandler-Prozess verteidigt. (Hier ein Artikel auf bustle.com). Später wurde O.J. Simpson aber in einem Zivilprozess für schuldig bekannt und zur Zahlung von 33 Millionen an die Hinterbliebenen der Mordopfer verurteilt.

Im Jahr 2008 wollte Simpson nach eigenen Angaben von Merchandising-Händlern in Las Vegas wertvolle Andenken an seine Karriere zurückhaben, die diese angeblich gestohlen hätten. Sein gewaltsames Vorgehen hatte zur Folge, dass O.J. Simpson wegen bewaffnetem Raubüberfall und Geiselnahme zu bis zu 33 Jahren Haft verurteilt wurde. Vergangenes Jahr wurde er auf Bewährung vorzeitig entlassen. Jetzt gab er den „Buffalo News“ ein ausführliches Interview.

Mitsamt Familie auf der Neverland Ranch

Im Gefängnis habe er den Tod von vielen Bekannten und Angehörigen verkraften müssen, ohne auf deren Begräbnisse gehen zu können. „Das schmerzt“, sagt O.J. Simpson. Darunter Muhammad Ali und Michael Jackson.

Im Jahr 1984 habe Michael Jackson ihm und seinen Schauspieler-Kollegen Dustin Hoffman und Richard Chamberlain bei der Gründung von „Camp Good Times“ geholfen, eine Stiftung, die sich für Kinder mit Krebs einsetzte.

Der King of Pop habe ihn auch nach dem Freispruch im Mordprozess 1995 unterstützt.

„Da kam eine Zeit, in der meine Kinder mit ihren besten Freunden kommen konnten und lange Wochenende auf der Neverland Ranch verbringen durften“, so Simpson. „Alles stand uns zur Verfügung. Wir waren die einzigen dort.“

„Dieser Ort war unglaublich, als wäre man gleichzeitig im Zoo und Vergnügungspark, mit einem Riesenrad und Autoscooter und einem grossen Kino. Er hatte aktuelle Kinofilme und niemand hinter der Theke. Das Popcorn und die Süssigkeiten – die Kinder bekamen, was auch immer sie wollten.“

Auf die Missbrauchsvorwürfe Jacksons angesprochen, antwortet Simpson: „ich weiss nicht, was sein sexuelles Ding war. Ich dachte, er wäre asexuell. Aber er kam mir zu Hilfe.“

Rassisten feierten MJs Tod

Obwohl er mit allen Mitgefangenen ausgekommen sei, waren gewisse Banden eine ständige Bedrohung. So sei beispielsweise Michael Jacksons Tod von weissen Rassisten gefeiert worden. Er habe sich nicht gewagt, seine Meinung kundzutun.

„Es tat mir weh“, sagt Simpson. „Das ist das Gefängnis. Da sind Aryan Warriors, 311s, 88s. Heil Hitler, KKK, du hast sie alle.“

„Es war hart zu hören, wie sie diesen Typen verunglimpft haben, der für meine Familie so grossartig gewesen ist. Dann, wenn er stirbt, kannst du dich nicht streiten, weil ein Typ Michael angreift.“

Das Interview hier: The O.J. Simpson interview: On prison, ‚retirement‘ and football

Quelle: jackson.ch, buffalonews.com, wikipedia.org, bustle.com, div.