Der frühere CBS-Plattenfirmenchef Walter Yetnikoff ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Er war bis ihn Tommy Mottola aus der Position gedrängt hat, für die Karrieren von Michael Jackson und vielen mehr verantwortlich.
Der legendäre und skandalbehaftete Walter Yetnikoff ist am 8. August im Alter von 87 Jahren verstorben, wie seine Frau gegenüber Variety bestätigte. Als Michael Jackson und seine Brüder von Motown zum Label Epic respektive dessen Mutterfirma CBS Records wechselten, war Walter Yetnikoff in der leitenden Position der Plattenfirma.
Die Nachlassverwaltung von Michael Jackson würdigt Yetnikoffs Leistungen:
„Walter Yetnikoff war ein Gigant in der Musikindustrie zu einer Zeit, in der diese mehr Spaß machte, unverschämter und komplexer war und extrem weniger korporativ als heute, und er war ein Mann für die Zeit“, schreibt das MJ Estate in ihrer Pressemitteilung.
„Es ist heute schwer, sich das Ausmaß der kulturellen Apartheid auf den Musikkanälen im Jahr 1983 vorzustellen, als MTV sich weigerte, ‚Billie Jean‘ zu spielen. Aber Yetnikoff setzte sich vehement für Michael ein und zögerte nicht, sich mit dem mächtigen Musiksender anzulegen. In kürzester Zeit wurde „Billie Jean“ auf MTV in hoher Rotation gespielt und öffnete die Schleusen für Michaels außergewöhnlichen Erfolg und auch für eine ganze Generation schwarzer Künstler. Walter hat das erzwungen, und mit dieser Entscheidung ist die Mauer zusammengebrochen.“
Walter Yetnikoff soll – wie er selbst später berichtete – MTV gedroht haben, sämtliche bei CBS unter Vertrag stehende Künstler vom Programm des Musiksenders zu nehmen, falls sie sich weiterhin weigern, Michael Jacksons Billie Jean zu spielen, obwohl der Titel bereits auf Platz 1 der Charts war. MTV hatte damals ihre Haltung, keine dunkelhäutigen Künstler zu spielen, damit begründet, da sie ein Rocksender seien.
Bei den Grammy Awards im Jahr 1984 holte ihn Michael Jackson mit den Worten auf die Bühne: „Der beste Präsident einer Plattenfirma auf der Welt!“
Zwar gab es auch Auseinandersetzungen. So soll Yetnikoff Michael Jackson die Zusammenarbeit mit mehreren anderen Künstlern von fremden Plattenlabels untersagt haben. Auch war Michael Jackson unglücklich über den Rechtsstreit betreffend der „E.T“-Platte, die seinen Song „Someone In The Dark“ enthielt. Dies jedoch soll der Grund gewesen sein, wieso Yetnikoff auf Drängen von Michael Jacksons Anwalt John Branca einwilligte, Michael Jackson die Rechte an seinen Masterbänder zurückzugeben.
Hier ein Artikel dazu: How Michael Jackson Got His Master Recordings Back
Auch Sony Music ehrt Walter Yetnikoff mit einem Statement:
„Wir sind traurig über die Nachricht vom Tod von Walter Yetnikoff. Er war ein versierter Manager, der in den 1970er und 80er Jahren eine führende Rolle beim Wachstum der Musikindustrie spielte. Er leitete CBS Records während der Entwicklung vieler ikonischer Künstler, die weiterhin Musik und Kultur prägen. Er war auch maßgeblich an der Zusammenführung von Sony und CBS Records beteiligt und trug dazu bei, den Grundstein für das heutige Sony Music zu legen. Sein Einfluss auf das Unternehmen und die legendäre Musik, die unter seiner Leitung entstanden ist, wirkt bis heute nach. „
Bis im Jahr 1988 hatte Walter Yetnikoff durch seine Freundschaften mit den Sony-Vorstehenden Akio Morita und Norio Ohga den milliardenschweren Verkauf von CBS an Sony eingefädelt. Doch nur wenige Jahre später, im Jahr 1990, wurde Walter Yetnikoff entlassen. Einige seiner Konkurrenten, Tommy Mottola, David Geffen und Allen Grubman, hatten sich gegen ihn verbündet. Sex- und Drogen-Skandale um Walter Yetnikoff taten ihr weiteres.
Walter Yetnikoff hat eine Autobiografie geschrieben: „Howling At The Moon: The True Story of the Mad Genius of the Music World“, die hier bei Amazon.de erhältlich ist.
Die Webseite „American Songwriter“ hat sein Wirken in einem Artikel zusammengefasst: Record Exec Walter Yetnikoff, Who Oversaw Careers of Michael Jackson, Bruce Springsteen & More, Dies at 87
Quelle: jackson.ch, americansongwriter.com, billboard.com, div.
R.I.P Walter Yetnikoff. Zum Glück ist MTV heute nicht mehr relevant, den kaum jemand bezahlt noch dafür diesen Sender sehen zu können. Er boykottiert nun die Musik von Michael Jackson erneut, ignoriert die besten Kurzfilme aller Zeiten, und hat den Award gestrichen der ihm zu Ehren gewidmet wurde für seine Kunst. Robson hat von MTV einen Boykott gefordert, sie haben sich darauf eingelassen. Wer setzt sich nun gegen diesen Boykott ein? Etwas was ich sicher nicht vergessen werde. Dieses Mal ist es wegen einem Film der reine Illusion und Fiktion war, und weil eine radikale „Ich-auch-Bewegung“ dazu zwingt jedem alles glauben zu müssen. Wenn es irgendwann mal Skandale über Tommy Mottola und David Geffen zu berichten geben sollte, und ich bin sicher hier gibt es viele zu berichten, dann werde ich bestimmt nicht traurig darüber sein.