Am Donnerstag hat David Fournier, ein Krankenpfleger im Bereich Anästhesiologie, der Michael Jackson mehr als ein Dutzend Mal Propofol verabreicht hatte, ausgesagt. Fournier ist der erste von „vielen, vielen“ im medizinische Bereich tätigen Zeugen, die Michael Jackson behandelt hatten, so hatte AEG Anwalt Putnam vorgängig angekündigt. AEG rief Fournier als Zeugen auf, um die Geschworenen davon zu überzeugen, dass Michael Jackson betreffend seinen Medikamentengebrauch so täuschend und geheimnisvoll war, dass die AEG Manager gar nicht wissen konnten, dass seine Gesundheit während den Vorbereitungen zu „This Is It“ gefährdet war.
Fournier erzählte u.a. von einem Vorfall am 3. Juni 2003, als Michael Jackson während einer Narkose für eine Behandlung bei Dr. Arnold Klein plötzlich zu atmen aufgehört hatte. Nach einer „leicht merkwürdigne Reaktion“ während der Sedierung hatte Dr. Klein Fournier gesagt, dass dies wegen eines „Opiatantagonists“, den er implantiert hatte, sein könnte. Dieses sollte ihm bei der Behandlung seiner Abhängigkeit von Demerol helfen. „Man erwartet von seinen Patienten und Ärzten, dass sie mit einem ehrlich sind und ich fühlte mich hintergangen und war verärgert (über Klein und Michael Jackson)“, so Fournier. Die AEG Anwälte erhoffen sich von diesem Bericht, dass die Geschworenen sehen, dass Michael Jackson betreffend seinen Medikamentengebrauch nicht ehrlich war und dass das AEG Management somit keine Chance hatte zu wissen, welche gefährliche Behandlungen Murray Michael Jackson verabreicht hatte.
Fournier berichtete auch, dass Michael Jackson in zwei Fällen die Anweisungen im Anschluss an eine Sedierung nicht befolgt hatte. So ging er einmal in einen KFC, um fried chicken zu essen, statt wie angewiesen nach Hause zu gehen und erst einmal nur Cracker zu essen. Ein anderes Mal ging er direkt an eine Probe für eine Grammy Show Aufführung und verstauchte sich dabei den Fuss.
Fournier sagte aber auch aus, dass jedes Mal, als Propofol verabreicht wurde, dies aus medizinischer Sicht gerechtfertigt war und dass er nicht den Eindruck hatte, dass Michael Jackson ein Medikamentenproblem hatte. Die 14 Male, in denen Fournier Michael Jackson zwischen 2000 und 2003 Propofol verabreicht hatte, waren für plastische Operationen, dermatologische Behandlungen und Operationen im Mundbereich. Das erste Mal, als Fournier Michael Jackson unter Narkose gesetzt hatte, war 1993, als er im Zusammenhang mit seinen schweren Verbrennungen an der Kopfhaut beim Pepsi Werbefilm einige Jahre zuvor behandelt wurde.
In 25 Fällen, als er beauftragt wurde, bei Behandlungen von Michael Jackson zu assistieren, wurden keinerlei Beruhigungs- und Schmerzmittel verabreicht, so Fournier. Fournier hatte lediglich Michaels Hand gehalten und ihm versichert, dass alles gut kommen würde. Michael hatte auch nie um spezifische Medikamente gefragt und hatte nie mit ihm gestritten, so Fournier. Alle Ärzte, die ihn behandelt hatten, waren angesehene Ärzte.
Fourniers freundschaftliche Beziehung mit Michael Jackson kam im November 2003 zu einem Ende, als er eine Behandlung absagte, weil Michael Jackson „ein bisschen albern erschien, ein bisschen langsam reagierte“. Fournier sagte, dass er sich weigerte, Michael eine Narkose zu verabreichen, weil er vermutete, dass Michael ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte, was für Medikamente er an jenem Tag eingenommen hatte. Trotz der langen Zeit von zehn Jahren, in denen er sich gut um ihn gekümmert hatte, hatte Michael ihn nach diesem Vorfall nie mehr angerufen, so Fournier.
Quellen: jackson.ch, cnn.com